Princess Principal » Review

Vor einiger Zeit hatte mir Stefan aus Japan unter anderem einen Flyer mit einem Button daran mitgebracht. Wenn ich mich recht entsinne, waren dies Werbeartikel zu einem Spiel von „Princess Principal“, und ich weiß noch wie gut mir der Zeichenstil und das Charakterdesign gefallen hatten. Als dann „KAZÉ“ die Serie nach Deutschland brachte, war mein Interesse groß. Nun durfte ich die ersten Folgen sehen und bin schlichtweg begeistert. Warum, erfahrt ihr hier.


Worum es bei „Princess Principal“ geht:


Wir befinden uns im 19. Jahrhundert. Das Reich Albion, welches sich dank überlegener Luftstreitkräfte zur Großmacht aufschwingen konnte, ist seit einer Revolution durch eine Mauer in Ost und West gespalten. Diese trennt so das Königreich von der Republik. Mit der Zeit wird Albion zum Schauplatz eines Schattenkrieges, in dem verschiedene Geheimdienste und Agenten einander bekämpfen.


In diese Machenschaften ist auch das Team Principal, eine Gruppe von erst zwei und später fünf Agentinnen, die im Auftrag der Republik handeln, involviert. Zu ihren Aufgaben zählt es unter anderem, gewissen Personen die Flucht über die Mauer zu ermöglichen. So soll es auch bei Erik sein, einem Wissenschaftler, der seine wahren Beweggründe zunächst verbirgt. Als die junge Ange, Teil des Teams und eine notorische Lügnerin, ihn vor Verfolgern rettet, erzählt sie erstmal, sie sei eine Außerirdische vom Planeten Black Lizard, statt ihm die Situation zu erklären.

Später findet er sich in der renommierten Queen’s-Mayfair-Schule wieder, welche die Mädchen vorwiegend zum Zwecke der Tarnung als Schülerinnen besuchen. Selbst Dorothy, die mit ihren zwanzig Jahren die älteste der Gruppe ist, lebt zum Teil den Alltag eines gewöhnlichen Schulmädchens.


Nach einiger Zeit kommt der Fall von Erik auf unerwartete Weise zum Abschluss, doch das ist nicht das einzige Problem, auf welches die Agentinnen treffen. Zuvor scheint sich eine mehr als fragliche Allianz anzubieten. Eine neue Agentin möchte auf der Seite der Republik kämpfen, und zwar niemand geringeres als die Prinzessin höchstselbst. Sollte man jedoch nicht auf ihren Deal eingehen, würde dies schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen.


Die Dinge gestalten sich immer komplizierter, was auch mit Anges Lügengeflecht und ihrer ungewissen Beziehung zu Prinzessin Charlotte zu tun hat.


Einschätzung:


Ich hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, einfach nur „Ich liebe diesen Anime.“ zu schreiben und es dabei zu belassen. Da dies aber alles andere als aussagekräftig wäre, möchte ich natürlich genauer darauf eingehen, weshalb das so ist.


Zunächst einmal möchte ich auf das wohl Offensichtlichste zu sprechen kommen, nämlich die Optik. Der Zeichenstil, das Charakterdesign, die Umgebungen, die Animationen, einfach alles wirkt außerordentlich gut. Es gab sogar einige CGI-Parts, die ich nicht direkt als solche erkannt habe, das hat mich sehr beeindruckt.

Auch der Soundtrack ist gelungen und passt perfekt zur Serie, nicht zuletzt bleibt hier das Opening im Ohr. Hinzu kommt eine der besten deutschen Synchronisationen, die ich je gehört habe. Nicht eine Rolle wirkte fehlbesetzt oder bescheiden vertont.


Auch dramaturgisch hat mich dieser Anime überzeugt. Action, Spannung, Intrigen, Beziehungen und guter Dialogwitz, alles wirkt genau richtig dosiert und inszeniert. Sei es die Konklusion des ersten gezeigten Falles, die mir kurz die Sprache verschlug, oder die Verstrickungen der einzelnen Charaktere untereinander. Dazu noch das Steampunk-Setting, in welches sich alles hervorragend einfügt und das nicht wenige begeistern dürfte.


Auch die Charaktere selbst bieten einiges an Potenzial, welches auch genutzt wird. Besonders spannend ist hierbei die dem ständigen Wandel unterlegene Wahrnehmung in Bezug darauf, wer ein Verräter sein könnte und wer nicht. Nicht umsonst bezeichnen sich die Agentinnen selbst als „wandelnde Lügnerinnen“. Besonders die Charakter Ange und Charlotte haben es mir aus verschiedenen Gründen angetan. Doch sie sind beileibe nicht die einzigen, über die man gern mehr erfahren würde. Zum Beispiel gäbe es da noch die Japanerin Chise, die ehemalige Angehörige eines Samurai Clans, welche das Team Principal nicht zuletzt durch ihre Kampfkünste bereichert. Oder Beatrice, ein freundliches Mädchen, das alles für die Prinzessin tun würde und aufgrund der krankhaften Obsessionen ihres Vaters einiges an Leid ertragen musste.


Ich versuche wirklich, Kritikpunkte zu diesem Anime zu finden, aber wenn ich nicht extrem pingelig bin (ich glaube beispielsweise dass der Name einer Kathedrale falsch ausgesprochen wurde) fallen mir wirklich keine ein. Eigentlich möchte ich nichts lieber tun als mir sofort auch den Rest dieses Meisterwerks zu Gemüte zu führen.


Fazit:


Ein fantastischer Agenten-Anime im alternativen Großbritannien, der von Anfang an in allen Punkten überzeugt. Wunderschöne Visualisierung, stimmiger Soundtrack, eine spannende und emotionale Geschichte sowie eine außergewöhnliche deutsche Synchronisation. Von mir eine klare Empfehlung!


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Quelle „YouTube


Produktdetails
Titel Princess Principal
Genres Action, Spionageroman, Steampunk
Regisseur Masaki Tachibana
Medium DVD, Blu-ray
FSK ab 16 Jahre
Spieldauer 150 Minuten
Serie Princess Principal
Sprache Deutsch, Japanisch (Untertitel: Deutsch)
Publisher KAZÉ
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / KAZÉ


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Rezensionsexemplar und das Bildmaterial bedanken.

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