Versailles of the Dead » Review

Nichts sagt mehr „Zombie-Jagd“ als hochtoupierte Haare und Rüschenkleider. Oder etwa nicht? Diesen Eindruck hat jedenfalls Kumiko Suekanes „Versailles of the Dead“ bei mir hinterlassen. Doch wer denkt, dies sei schon das Sonderbarste an dieser Horror-Story aus dem Programm von „TOKYOPOP“, der irrt gewaltig. Denn in dieser Geschichte um die junge Marie-Antoinette ist nichts wie es zunächst scheint...


Worum es bei „Versailles of the Dead“ geht:


Wir schreiben das 18. Jahrhundert. Prinzessin Antoinette und ihr Zwillingsbruder Albert sitzen in einer Kutsche auf dem Weg von Österreich nach Frankreich. Während der Reise kommt es zu einem Unfall - und damit ist kein banaler Achsenbruch gemeint. Denn nachdem das Gefährt sich überschlagen hat und Albert die Tür öffnet, sieht er sich einem schier unvorstellbaren Grauen gegenüber: Eine Horde von Mort-vivants, Untoten, hat sie umzingelt und den Kreaturen dürstet es nach menschlichem Blut. Zwar schafft es der junge Mann sich loszureißen, doch muss er mit ansehen wie die Monster die Kutsche stürmen, in welcher seine Schwester nunmehr gefangen ist.


Am Hof von Versailles wartet man indes ungeduldig auf die Ankunft der Prinzessin und ihrer Gefolgsleute. Einzig die Mätresse des Königs und ihre Bediensteten scheinen keineswegs überrascht wegen der Verspätung der Kutsche.


Sekunden nachdem ein Bote erscheint, um die furchtbare Kunde vom Überfall auf den Konvoi der Prinzessin zu verkünden, naht selbige wie vom Teufel besessen mit einem Karren, die Haut blutbefleckt und die Kleider zerrissen.


Als in der Nacht darauf zwei Gestalten versuchen, die junge Adlige kaltblütig im Schlaf zu erdolchen, kommt es zum Kampf und sie offenbart ein Geheimnis, welches den Frieden zwischen zwei Ländern zu zerstören droht. Schnell zeigt sich, dass Antoinette mit mehr zu kämpfen haben wird als nur den lebenden Toten, sondern auch mit den finsteren Machenschaften im französischen Hofstaat, welche bisweilen furchteinflößender sind als jedes Monstrum. Doch diese Prinzessin hat nicht vor, sich kampflos zu ergeben.


Einschätzung:


Ich muss gestehen, dass schon Cover und Setting dieses Manga mich direkt für sich eingenommen haben, und meine dadurch etwas höher gesteckten Erwartungen wurden keines Falls enttäuscht. Gerade verglichen mit der großen Masse der Zombie-Geschichten, die es auf dem Markt gibt, sticht diese positiv heraus. Vom Anfang bis zum Ende lässt einen diese Geschichte voller Geheimnisse, Intrigen und blutiger Auseinandersetzungen nicht los. Immer wieder fragt man sich, was wohl als Nächstes passiert, und eine Szene ist unvorhersehbarer als die nächste.


Neben der Geschichte selbst können auch die Zeichnungen sich durchaus sehen lassen. Neben der detailreichen Darstellung, beispielsweise von Kostümen und Gebäuden, ist mir auch der vortreffliche Gebrauch von Rasterfolie ins Auge gesprungen. Die Stimmung wird in jeder einzelnen Szene perfekt eingefangen, so dass man sich nur zu gern in diesem Manga verliert.


Nicht zuletzt seien auch die Charaktere lobend erwähnt, welche alles andere als flach und austauschbar wirken. Man bekommt das Gefühl, dass jeder auf seine Art etwas zu verbergen hat, und das macht das Geschehen unglaublich interessant.


Obgleich ich für gewöhnlich nur bedingt etwas mit Zombie-Geschichten anfangen kann, hat mich dieses Werk von Kumiko Suekane bereits mit Band 1 überzeugt und ich bin begierig darauf zu erfahren, was noch geschehen wird. Dieser Geschichte traue ich allerlei Grauen erregende Wendungen zu.


Fazit:


Eine spannend und intelligent inszenierte Horror-Story im Frankreich des 18. Jahrhunderts, bei der man auf alles gefasst sein muss.


Eine wahre Zierde des Genres und sicher nicht nur für Zombie-Fans einen Blick wert.


Hier geht es zur „Leseprobe von Versailles of the Dead“!


Quelle „TOKYOPOP


Produktdetails
Titel Versailles of the Dead
Genres Drama, Historical, Horror, Mystery
Autor Kumiko Suekane
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 16 Jahre
Seitenanzahl 192
Serie Versailles of the Dead
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-8420-6094-4
Verlag TOKYOPOP
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / TOKYOPOP


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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