Aku no Hana - Die Blumen des Bösen » Review

Hui, was für eine Geschichte! Die Anime-Serie „Aku no Hana - Die Blumen des Bösen“ von „KAZÉ“ zieht einen regelrecht in seinem Bann. Gleich von der ersten Sekunde an sitzt man gefesselt vor dem Fernseher und kann nichts anderes tun, als hinzusehen.


Worum es in Aku no Hana - Die Blumen des Bösen geht:


Kasuga geht im die Mittelschule, ist durchschnittlich was die Leistung angeht, hat ganz normale Freunde und steht auf Literatur. Selbige hat es allerdings in sich. Sein Lieblingsautor ist Charles-Pierre Baudelaire, ein französischer Schriftsteller aus dem achtzehnten Jahrhundert. Sein Lieblingsbuch ist Aku no Hana - Die Blumen des Bösen. Eine Gedichtsammlung voller Poesie und Depression.


Abriss …


An den Leser


In Dumpfheit, Irrtum, Sünde immer tiefer

Versinken wir mit Seele und mit Leib,

Und Reue, diesen lieben Zeitvertreib,

Ernähren wir wie Bettler ihr Geziefer.


Halb sind die Sünden, matt ist unsre Reue,

Und unsre Beichte macht sich fett bezahlt,

Nach ein paar Tränen rein die Seele strahlt

Und wandert froh den schmutzigen Pfad aufs neue.


Satan, der Dreimalgroße, übt die Künste,

Auf seinem Kissen wiegt er unsern Geist,

Bis das Metall, das Kraft und Wille heisst,

Vom Zaubrer aufgelöst in fahle Dünste.


Des Teufels Fäden sind's, die uns bewegen,

Wir lieben Grauen, berauschen uns im Sumpf,

Und Tag für Tag zerrt willenlos und stumpf

Der Böse uns der Hölle Stank entgegen …


Quelle Spiegel Online Kultur


Diese Gedichte spiegeln das Innere von Kasuga wieder.


Kasuga ist in Nanako verliebt. Eine wunderschöne, intelligente junge Schülerin, die in seine Klasse geht. Seit einem Jahr schmachtet er sie an. Sie ist seine Muse. Leider hat er keinen Mut ihr das zu sagen. Dabei signalisiert Nanako ihr Interesse an Kasuga. Wenn er doch nicht so schüchtern wäre. Und so bleibt ihm nichts weiter übrig als Nanako aus der Ferne anzuschmachten.


Als Kasuga eines Tages in die Schule zurück läuft, um sein Lieblingsbuch zu holen (er hatte es vergessen) passiert etwas Sonderbares, wenn auch Unwichtiges. Der Turnbeutel von Nanako fällt aus dem Schrank. Es wäre auch weiterhin unwichtig, würde Kasuga den Beutel nicht öffnen und in einem Anfall von Panik die Sportsachen mit nach Hause nehmen. Nun ist er ein Dieb! Das wirklich Schlimme daran ist, dass er von Sawa Nakamura dabei beobachtet wurde. Sawa Nakamura, die Ziege, die Ungehorsame, die mit der niemand was zu tun haben will. Von diesem Tag an ist nichts mehr wie es war. Kasuga wird erpresst und so zum Spielball von Sawa Nakamura. Wie kann er sich aus dieser Falle nur lösen? Schafft er es, daran nicht zu zerbrechen? Und nun kommt auch noch erschwerend hinzu, dass Nanako die Initiative ergreift und auf ihn zukommt. Was soll er nur tun?


Einschätzung:


Eine schaurig schöne und sehr zum Nachdenken anregende Gesichte …


Ursprünglich wollte ich zu Rezensionszwecken nur kurz in die DVD reinschauen. Weit gefehlt. Gleich in der ersten Sekunde war klar, das wird etwas länger dauern. Kasuga alleine in der Stadt, alles ist alt und verrostet, die Straßen sind fast leer, die düstere sehr melancholische Musik. Das alles greift sofort nach dir, wenn die DVD startet. Du fragst dich, was das wohl werden wird und was dich nun erwartet. Die ersten Sekunden wecken eine gewisse Erwartung an die Story. Und selbige wird nicht nur erfüllt, sondern noch übertroffen und dies auf eine sehr persönliche, sehr intensive Art. Du schaust dir einen Teil an, bleibst mit Fragen zurück. Also schaust du in den zweiten Teil rein, der zwar Fragen beantwortet aber auch neue aufwirft. Jeder Teil zieht dich weiter in die Story, ob du willst oder nicht.


Es ist lange her, dass mir ein Anime so unter die Haut ging …


Durch diese (ich drücke es mal so aus) selbstmörderische Stimmung, welche durch die dramatische Musik vortrefflich untermalt wird, möchtest du am liebsten nur noch ausschalten und rausrennen. Du willst dieses Chaos nicht mehr sehen. Es geht dir einfach zu nahe. Wo ist die Schokolade? Wo ist die Sonne? Wo ist der blaue Himmel und das schöne in dieser Welt? Und dann, man schaltet nicht aus und schaut einfach weiter und weiter und weiter. Begleitet von dem Gefühl der Hilflosigkeit, der Depression, der Melancholie.


Diese Anime-Serie hebt sich deutlich von der Masse ab.


Zum Beispiel durch das spezielle Charakterdesign. Während das Umfeld mit sehr viel Liebe zum Detail dargestellt wurde, sind die Charakter eine Klasse für sich. Sie passen irgendwie nicht dazu. Sie sind so plump und das völlige Gegenteil. Erschwerend kommt hinzu, dass die Charakteranimation nicht flüssig ist. Es ruckelt arg, um es mal so zu formulieren. Warum diese Art der Charakterdarstellung gewählt wurde? Ich weiß es nicht.


Eine weitere Besonderheit ist, dass die Charaktere nicht immer ein Gesicht haben. Das heißt, wenn die Charakter weiter entfernt sind, ist das Gesicht leer. Sie sprechen miteinander, du siehst aber keine Mimik. Soll dies vielleicht die Belanglosigkeit darstellen? Soll vielleicht dargestellt werden, dass es unwichtig ist, was dort in der Ferne passiert? Ich weiß es nicht.


Fazit:


Unglaublich bedrückend! Sehr emotional! Herzergreifend depressiv! Schaurig schön und dennoch abschreckend!


Aku no Hana - Die Blumen des Bösen ist etwas für dich, wenn du starke Nerven hast und dich gerne ins Gefühlschaos stürzt. Wenn du ein sonniges Gemüt hast, dann solltest du lieber die Finger von dieser Anime-Serie lassen.


Trailer zur Serie:


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Quelle » YouTube «


Produktdetails
Titel Aku no Hana - Die Blumen des Bösen
Genres Drama
Regisseur Hiroshi Nagahama
Medium DVD, Blu-ray
FSK ab 12 Jahre
Spieldauer 175 Minuten Vol.1
Serie Aku no Hana - Die Blumen des Bösen
Sprache Deutsch, Japanisch (Untertitel: Deutsch)
Publisher KAZÉ
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / KAZÉ


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Rezensionsexemplar und das Bildmaterial bedanken.

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