Liebe auf Japanisch » Review

Neulich schlenderte ich virtuell durch ein riesiges Kaufhaus, auch Amazon genannt, auf der Suche nach Stoff zum Rezensieren, abseits von Anime und Manga. Es gab einiges was meine Aufmerksamkeit auf sich zog, so zum Beispiel das Buch „Liebe auf Japanisch: Von ewigen Singles, Love Hotels und dünnen Wänden“, welches beim „CONBOOK“ Verlag im Programm ist. Oh, da musste ich unbedingt reinlesen, bin ich doch von jeher vom weiblichen Geschlecht in Japan fasziniert. Und nun gibt es ein Buch, was sich genau diesem Thema zuwendet?


Dass in Japan vieles anders ist, das ist uns ja nun mittlerweile hinlänglich bekannt. Wenn ich nur daran denke, dass man Kinder an einer Leine spazieren führen kann, sagt das doch alles. Das habe ich im übrigen selbst gesehen, als ich mit Ronny im Restaurant in Tokyo gegessen habe. Aber ist es nicht genau das, was uns fasziniert?


Dieses Buch berichtet natürlich nicht von Hundeleinen für Kinder, sondern von all dem, was vor dem Kind so angesagt ist, sowohl im herkömmlichen Sinn als auch aus der Sicht der gleichgeschlechtlichen Liebe. Wusstet ihr, dass es völlig normal war, dass sich Samurai lieben? Ich nicht! Das wäre mir niemals in den Sinn gekommen. Vielmehr dachte ich vor der Lektüre, dass wenn es dazu gekommen ist, Harakiri wohl der beste Weg gewesen wäre. Tja, wie man sich irren kann.


In dem Buch „Liebe auf Japanisch: Von ewigen Singles, Love Hotels und dünnen Wänden“ bekommt man als Leser das Thema Liebe zum Glück nicht trocken serviert. Vielmehr wird dem interessierten Leser das Thema aus der Sicht fiktiver Charaktere näher gebracht. Die Idee fand/finde ich richtig cool, da es hier ja nicht um ein wissenschaftliches, sondern um ein gefühlvolles Thema geht.


Einige Beispiele der auftretenden Charaktere:


Kenji: Ist in Tokyo aufgewachsen und hat gerade sein Studium abgeschlossen. Bei einem Kirschblüten-Picknick lernt er seine Traumfrau Yukiko kennen. Eigentlich wollte er gar keine Beziehung, aber wie das nun mal mit der Liebe so ist, erwischt sie einen genau dann, wenn man es am wenigstens erwartet. Und außerdem fand er Yukio total süß, als er neulich im Maidcafé war. Sie arbeitet nämlich neben ihrem Studium dort.


Yukiko: Sie und ihre Freundin Saki sind überzeugt: in Tokyo gibt es einfach keine tollen Männer mehr. Dann trifft sie auf Kenji. Eigentlich trifft sie nicht zum ersten Mal auf ihn. Sie hat ihn sogar schon mehrfach gesehen. So zum Beispiel in einem Restaurant und in dem Maidcafé in dem sie arbeitet. Es dauert aber eine Weile, bis die beiden es merken.


Saki: Die beste Freundin von Yukiko - die beiden kennen sich noch aus der Schule. Bei einem Speed-Dating schafft sie es doch tatsächlich sich in Ryu zu verlieben. Es war Liebe auf den ersten Blick.


Ryu: Ist natürlich ein Arbeitskollege von Kenji. Die beiden verstehen sich vom ersten Tag an richtig gut, so dass sie öfter was zusammen unternehmen. Ihm und Saki ist es zu verdanken, dass Yukiko Kenji beim Kirschblütenfest kennenlernen darf.


Im Buch geht es nicht nur um fiktive Charaktere, sondern auch um Allgemeinbildung. So erfährt man zum Beispiel, dass es viele Japaner und mittlerweile auch Japanerinnen gibt, die spezielle Ortschaften aufsuchen um einfach nur zu kuscheln, um zum Beispiel sich vom Alltagsstress zu erholen. Das läuft dann wie folgt ab: An Ort und Stelle sucht man sich eine Dame oder einen Herren aus. Ist dies erledigt, geht man in ein Zimmer seiner Wahl und wartet dort. Nun kommt die auserwählte Person hinzu und kuschelt sich für einen gewissen Zeitraum zu dir. Mehr passiert im Grunde nicht. Man spürt einfach nur die Körperwärme des anderen. Hört sich vielleicht für den einen oder anderen sinnlos an, ist es aber nicht. Denn wenn meine Frau oder ich gestresst sind, dann hilft genau dieses Kuscheln und das Spüren der Wärme des anderen beim Herunterfahren. Es ist in der Tat total entspannend. Und nein, es gibt keinen Sex dort.


Interessant fand ich das Thema über bezahlte Freundschaft. Bei diesem Thema geht es genau so zu, wie es im Manga „Rental Girlfriend“ von „CARLSEN“ beschrieben wird. Und zwar mietet man sich eine Freundin oder einen Freund für einen gewissen Zeitraum. Mit dieser/diesem unternimmt man dann tolle Dinge, wie zum Beispiel ins Kino gehen, Eis essen, man geht ins Museum, einfach nur spazieren und so weiter. Händchen halten ist dabei erlaubt, wenn man dafür bezahlt. Das gilt auch für andere Dinge. Sexuelle Handlungen gehören aber nicht dazu.


Was mir sehr gefallen hat: das Thema der virtuellen Liebe wird in diesem Buch auch angesprochen. Es gibt tatsächlich Menschen, die sich lieber mit einer virtuellen Figur umgeben als mit einem realen Menschen. So gibt es zum Beispiel von „Hisano Miku“ ein Hologramm, welches in einer Art Röhre steckt. Das sieht richtig cool aus. Dieses Hologramm interagiert mit dem Besitzer auf vielerlei Weise. SMS schreiben ist eine ihrer Fähigkeiten. Sie ist immer gut gelaunt und streitet nicht mit ihrem Besitzer.


Es gibt noch einiges, was man aus diesem Buch erfahren kann. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall!


Fazit:


Das Buch „Liebe auf Japanisch: Von ewigen Singles, Love Hotels und dünnen Wänden“ vom „CONBOOK“ Verlag ermöglicht einen guten Einblick in das Thema Liebe im Land der aufgehenden Sonne. Wenn man vor seinem ersten Date mehr erfahren möchte, dann empfehle ich einen genaueren Blick ins Buch. Denn aus diesem erfährt man zum Beispiel, dass die Herren der Schöpfung ihr erstes Date genau planen sollten. Auch ist es völlig normal, dass man schon vor dem ersten Date seine Liebe gesteht.


Also nichts wie ran!


Nachtrag:


Was meinen die eigentlich mit ihrer Danksagung?


Zitat:


„Für David und Simon, ohne die wir dieses Buch vermutlich ein paar Jahre früher fertig bekommen hätten“? -grübel-


Hier geht es zur „Leseprobe von: Liebe auf Japanisch“!


Quelle „CONBOOK Verlag


Produktdetails
Titel Liebe auf Japanisch
Genres Liebe
Autor Kerstin und Andreas Fels
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 12 Jahre
Seitenanzahl 256
Serie -
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-95889-200-2
Verlag CONBOOK Verlag
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / CONBOOK Verlag


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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