Gris sollte man gespielt haben

Ich möchte euch heute ein Spiel des spanischen Indie-Studios „Nomada Studio“ vorstellen, das zum Glück in 2018 vom US-amerikanischen Publisher „Devolver Digital“ veröffentlicht wurde. Dieses Spiel begeistert mich seit vielen Monaten durch seine melancholische Geschichte, die so wundervoll und einzigartig ist, dass ich es kaum in Worte fassen kann.


Das hier so angepriesene Spiel heißt „Gris“. Es existiert für die Plattformen Android, iOS, macOS, Microsoft Windows, Nintendo Switch, Playstation 4. Angesiedelt ist das Spiel im Bereich Action-Adventure und Jump ’n’ Run. Eigentlich sind das zwei Bereiche, die ich nicht sonderlich mag, da diese Spiele oft im krampfartigen Spielen enden. Der Grund warum ich es dennoch angespielt habe ist, bei Nintendo war das Spiel im Angebot und mir hat das Titelbild einfach gefallen hat.


Einige Wochen später habe ich aus Langeweile „Gris“ gestartet. Das Menü öffnet sich, der Soundtrack startet und ich dachte nur noch: 'WOW, was für eine wunderbare Musik!' Dann ging das Spiel los. Ich sah Gris, wie sie auf einer Hand vor einer weiblichen Statue stand und sang. Sie sang so wunderbar, ohne dass auch nur ein Wort fiel. Es war die Melodie ihrer Stimme und die Instrumente, die so wunderbar emotional auf mich einwirkten. Dann auf einmal verstummte ihre Stimme und die Statue brach zusammen. Gris fiel, sie fiel sehr lange ins Bodenlose, bis sie dann doch irgendwann festen Boden unter ihren Füßen hatte. Dann saß sie einfach nur da, war tief traurig und wollte nicht mehr. Ich saß da, war vom Start des Spiels geflasht und wusste im ersten Moment gar nicht, was ich nun zu tun habe. Immer wenn ich sie zum Aufstehen animierte, ging sie ein paar Schritte und sank wieder zusammen. Ich konnte nur traurig zusehen. Das Ganze wurde wie im Menü von dem einzigartigen Soundtrack getragen.


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Quelle „YouTube


Da ich wissen wollte wie es weitergeht, habe ich Gris immer wieder zum Aufstehen animiert. Dann auf einmal erhob sich die Musik und mit ihr das Mädchen, was seinen Willen zu Überleben wiedergefunden hatte. Sie lief und lief. Ein wunderbares Abenteuer startete in diesem Moment. Wie wunderbar es wurde, das konnte ich mir nicht einmal im Traum vorstellen.


Die Welt von Gris ist so einzigartig, so voller Liebe, so voller Details und Hindernissen wie sie schöner nicht sein könnten. Ich saß vor dem Bildschirm und dachte nicht nur einmal, wie unglaublich einfallsreich das Spiel ist. Hindernisse, die sich wie Wasser bewegen. Gegenstände, die sich wie Vögel bewegen, ohne welche zu sein, kleine Tierchen, die einfach nur zur Landschaft gehören, Geister, verborgene Strukturen und Konstrukte, die durch Lichtblitze für kurze Zeit sichtbar werden, knifflige Rätsel, die man anders als bei anderen Spielen dieses Genres lösen will, weil sie schön sind… Ich könnte die Aufzählung unendlich weiterführen.


Gris ist aus meiner Sicht kein Spiel aus dem Geiste sondern aus dem Herzen. Wie sonst lässt sich erklären, warum es dieses Spiel gibt? Es ist so wunderbar, wie eine Komposition von Gefühlen und Emotionen, die in gewaltige Bilder verpackt wurden. So kommt es zum Beispiel vor, dass man mit Gris nur durch die malerische Landschaft läuft, ohne dass man etwas zu tun hat. Oder es laufen Sequenzen ab, die sich mitten im Spiel befinden und den Spannungsbogen auf die nächste Stufe heben.


Der Soundtrack von „Berlinist“, einem dreiköpfigen Musikprojekt aus Barcelona, das sich auf die Vertonung von Computerspielen und Filmen spezialisiert hat, passt einfach wunderbar dazu. Ich frage mich immer wieder, wie die es geschafft haben, dass die Musik zu den gezeigten Bildern passt. Haben die erst den Soundtrack komponiert und dann das Spiel dazu programmiert? Oder war es so wie bei dem Western „Dead Man“, wo der Musiker „Neil Young“ den Soundtrack einfach beim Ansehen des Films spontan eingespielt hat? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur: beides harmoniert so gut zusammen, dass man Gris einfach nur als Kunstwerk bezeichnen kann. So etwas habe ich bis heute noch nie gesehen geschweige denn gespielt.


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Gris ist mein Spiel. Ich spiele es gerade zum zweiten Mal, weil ich plötzlich durch war, ohne es zu merken, und weil ich dieses Spiel einfach nur liebe. Es gibt mir Ruhe vom Alltagsstress. Und wenn ich es nicht spielen kann, dann höre ich mir den wunderbaren Soundtrack an, der den gleichen Effekt hat.


Gris ist das beste Spiel, was ich je gespielt habe. NEIN! Gris spielt man nicht, man träumt es.

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