Rental Girlfriend » Review

Das Leben kann manchmal so schön sein, wenn man nur das nötige Kleingeld hat. Oder reicht selbst das nicht? In Reiji Miyajimas „Rental Girlfriend“, einer neuen Slice-of-Life-Reihe von „CARLSEN MANGA“, verändert der Kontakt des Protagonisten zu einer gemieteten Freundin seinen Alltag auf etwas andere Weise, als man vielleicht denken würde.


Worum es bei „Rental Girlfriend“ geht:


Für den Moment war Kazuya Kinoshita relativ zufrieden mit seinem Leben. Er hatte zwar keinen Job, gehörte dafür aber zum elitären Kreis der Schüler mit einer festen Freundin. Als sich dies nach nur einem Monat wieder ändert, ist er ziemlich schnell verzweifelt. Während er in Selbstmitleid zu versinken droht, stößt er online auf etwas namens „Rental Girlfriend“, angeblich Japans größte Seite für Mietfreundinnen. Könnte das die Lösung sein?


Auch wenn es ihm irgendwie widerstrebt, lässt Kazuya es auf einen Versuch ankommen. Seine Befürchtung, das Profilbild würde mehr versprechen, als die Realität halten kann, erweist sich als gänzlich unbegründet. Chizuru Mizuhara ist so schön, dass es ihm die Sprache verschlägt. Nachdem das Geschäftliche geklärt ist, verbringen die beiden ihren Tag erst im Café, dann im Aquarium. Am Ende hält sie sogar kurz seine Hand. Trotzdem ist er irgendwie unzufrieden, und als ihm nach dem Lesen der Kritiken auf Chizurus Profil bewusst wird, dass das alles nur gespielte Freundlichkeit war, gibt er ihr wutentbrannt eine richtig schlechte Bewertung. Dazu noch die Anmerkung darüber, dass sie keine Ahnung von Fischen hätte.


Als die beiden sich kurz danach wieder verabreden, fragt er sie direkt bei der Geldübergabe, ob das nicht Zeitverschwendung sei, ob das wirklich der Job ist, den sie gern machen würde. Nachdem sie letzteres bejaht hat, gehen die beiden erst zum Flohmarkt und später nochmal ins Aquarium. Dort stellt sich heraus, dass das Mädchen binnen kürzester Zeit Unmengen über Fische gelernt hat. Vielleicht sollte Kazuya beeindruckt sein, doch stattdessen macht er ihr eine Szene. Was das Ganze denn solle und dass es überhaupt nichts bringt, wenn sie so seine Freundin spielt. Die beiden werden von allen angestarrt und für Chizuru wird es richtig unangenehm.


Nachdem sie ihn kurzerhand an eine Stelle gezerrt hat, wo die beiden niemand sieht, geigt sie ihm gehörig die Meinung. Auf einmal ist da nichts mehr zu spüren von der lieben und niedlichen Ausstrahlung. Als sie sich beruhigt und versucht professionell zu bleiben, bekommt Kazuya einen Anruf. Seine Oma läge im Krankenhaus und er müsse sofort vorbeikommen. So kommt es, dass er Chizuru seiner Familie als seine Freundin vorstellt. Diese kann es kaum glauben und besonders seine Oma ist vor Freude völlig aus dem Häuschen. Die beiden wollen das später noch richtig stellen. Als dann wiederum Chizurus Großmutter dazu stößt, fängt es an kompliziert zu werden.


Einschätzung:


Als ich las, worum es in diesem Manga geht, war ich zugegebenermaßen zunächst etwas skeptisch. Noch dazu habe ich mit diesem Genre bisher nur wenig Erfahrungen gesammelt. Trotzdem war die Geschichte letztlich überraschend unterhaltsam und sympathisch. Sicher, es gibt natürlich grundsätzlich etwas sympathischeres als einen Protagonisten, der seine Hormone nur bedingt im Griff hat, sich mehr und mehr in ein Lügennetz verstrickt und dabei jemand anderes sehr bedrängt, um dessen Hilfe zu bekommen. Dass ich insgesamt trotzdem einen so guten Eindruck von diesem Manga habe, erstaunt mich selbst.


Zugegeben, ein großer Pluspunkt ist Kazuyas Oma. Gäbe es einen Manga nur über sie, ich würde ihn wohl lesen. Die Mittsiebzigerin ist für ihr Alter unheimlich auf Draht. Nicht nur hat sie immer wieder einen kessen Spruch parat, wenn ihre Familie sie wie eine alte Frau behandelt, sie ist auch in der modernen Technikwelt völlig angekommen. Sie zockt Videospiele, weiß mit Smartphone und Videochat umzugehen und hat bereits diverse Follower in sozialen Netzwerken. Neben all dem ist sie immer noch eine liebende Oma und Mutter, die die ganze Familie zusammenhält.


Was die Geschichte und Erzählweise angeht hätte es wesentlich schlimmer sein können und das klingt vermutlich negativer, als ich es meine. Zwar gibt es ein paar Szenen mit Ecchicharakter, aber diese wurden vergleichsweise sparsam und subtil eingesetzt. So kann man die Story trotz des insgesamt eher lockeren, humoristischen Tons schon irgendwie ernst nehmen.


Fazit:


„Rental Girlfriend“ bietet eine unterhaltsame Story über einen BWL-Studenten, seine Mietfreundin und die immer verzwicktere Lage, in der beide sich befinden. Humorvoll aber nicht lächerlich, Anzüglichkeiten sind vorhanden aber werden nicht überstrapaziert. Eine überraschend angenehme Abwechslung.


Hier findest du eine Leseprobe!


Produktdetails
Titel Rental Girlfriend
Genres Comedy, Romantik
Autor Reiji Miyajima
Einband Softcover
Altersempfehlung ab 14 Jahre
Seitenanzahl 192
Serie Rental Girlfriend
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-77157-5
Verlag CARLSEN
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / CARLSEN


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

Wir interessieren uns für Qualitätsjournalismus

Als Journalismus bezeichnen wir von Animeszene.de unsere publizistische Arbeit, mit dem Ziel dich mit relevanten Informationen zum Themengebiet Anime und Manga zu versorgen, insbesondere Reviews, die unsere ehrliche Meinung widerspiegeln. Das Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, auserlesene und sachliche Artikel für dich zu veröffentlichen, hinter denen wir auch stehen und die wir selbst als interessant erachten. Wir schreiben nicht um des Schreibens willen, sondern weil wir Freude daran haben.

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!