Vermutlich gibt es kein Land, das auf eine so komplexe Geschichte zurückblicken kann wie China. Unzählige Dynastien bieten genug Stoff für zukünftige Geschichten. Ein Beispiel ist die Manhua-Serie „The Last Dynasty“ (谷围南亭) von Mo Fei, die im Programm von chinabooks ist. Diese faszinierende Geschichte zieht den Leser schon von der ersten Seite an in ihren Bann.
Worum es in „The Last Dynasty“ geht:
Gao Ying hat es geschafft, nach Nanting zu kommen, um dort an der Guangzhou Academy of Fine Arts Kunst zu studieren. Es war sein größter Wunsch, dies zu erreichen, und dafür hat er alles getan. Leider muss er am ersten Tag feststellen, dass er zu früh angekommen ist und das Semester erst zwei Tage später beginnt. Und das ist noch nicht alles: Das Studentenwohnheim ist ebenfalls geschlossen. Wo soll er bleiben? Da bleibt nur eine Option – irgendwo ein billiges Hotel finden.
In einer unscheinbaren Gasse sieht er einen kleinen Schrein, in dem die Augen einer Katze funkeln. Kurz in seine Kindheit versetzt, findet er sich plötzlich vor einem Hotel mit dem verheißungsvollen Namen "Zur Glorreichen Qing-Dynastie" wieder. Okay, hier könnte er es ja mal versuchen. Doch es bleibt nicht bei dem Versuch, da der Gastgeber einfach seinen Koffer schnappt und mit ihm ins Haus rennt. Schnell muss Gao feststellen, dass an diesem Hotel überhaupt nichts glorreich ist. Ganz im Gegenteil, es scheint aus der Steinzeit zu stammen. Nichtsdestotrotz wird er überredet, das ihm angedachte Zimmer zu mieten. Naja, die zwei Tage wird er schon aushalten.
Da er nun ein Zimmer gefunden hat, heißt es etwas essen gehen. Bevor er losgeht, warnt ihn der Hotelbesitzer, dass er vor Mitternacht zurück sein muss. Es versteht sich fast von selbst, dass er das nicht schafft, was unangenehme Konsequenzen hat. Er glaubt, verfolgt zu werden. Doch der Verfolger entpuppt sich als harmloser Jogger. Okay, den Jogger konnte man noch erklären. Aber was hat es mit dieser komischen Gestalt auf sich, die am Himmel schwebt und auf deren Kleidung irgendwelche Schriftzeichen sind? Schnell zurück zum Hotel.
Nach einer gruseligen Erfahrung könnte sich eine warme Dusche als hilfreich erweisen. Doch plötzlich geht das Licht aus und die merkwürdige Gestalt ist wieder da. Aber das ist noch nicht alles – diese komische Gestalt stürzt sich auch noch aus seinem Fenster. Was zur Hölle ist hier los?
Einschätzung:
Ihr fragt euch sicherlich, was diese Geschichte mit den alten Dynastien zu tun hat. Nun, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Es sei nur so viel gesagt, dass sich die Geschichte tatsächlich in der Qing-Dynastie (1644–1912 n. Chr.) bewegt. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht.
Eines ist Fakt: Die Geschichte ist gut erzählt. Es macht richtig Laune, dieses außergewöhnliche Werk zu lesen. Ich kann gut verstehen, warum es mit unzähligen Preisen geehrt wurde. Mo Fei versteht sein Handwerk.
Was ich außergewöhnlich finde, ist das Format. Ich habe schon einige merkwürdige Formate in der Hand gehalten, aber noch keines wie dieses. Dieses Werk ist nämlich doppelt so groß wie ein Manga, was die Höhe betrifft. Das bedeutet, wenn ihr es euch zulegt, wird es definitiv in eurer Sammlung auffallen. Ihr könnt es ja mal ausprobieren.
Mir gefällt der Zeichenstil. Die Tatsache, dass dieses Werk komplett in Farbe ist, rundet den positiven Gesamteindruck ab. Einmal mehr zeigt sich, dass Geschichten in Farbe einfach cooler sind. Ja, ich weiß, dass Mangas in Schwarz-Weiß sind. Dennoch würde ich es begrüßen, wenn sie mehr Farbe hätten, da es einfach mehr Spaß macht, sich die Panels anzusehen.
Fazit:
Die Manhua-Serie „The Last Dynasty“ kann sich durchaus sehen lassen. Es ist schön, dass es Verlage wie Chinabooks gibt, die sich dem chinesischen Markt zuwenden. Das hat den Vorteil, dass wir in den Genuss solcher gelungenen Geschichten kommen. Und egal, was ich bisher aus dem Reich der Mitte gelesen habe, die Geschichten sind oft spannend und beeindruckend – wie diese Serie eindrucksvoll beweist.
Viel Spass beim lesen.
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.
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