Hitotsubana Band 2 » Review

Taktisches Spiel mit verdeckten Karten, beschreibt wohl am ehesten eine Taktik bei einem Fußballmatch oder Schachturnier. Dass es hier um eine Beziehung gehen könnte, würde wohl kaum jemand vermuten. Genau solch eine Taktik kommt in „Hitotsubana“ von „Minami“, erschienen bei „Carlsen Manga“, auch im zweiten Band zum Einsatz.

Worum es in „Hitotsubana“ geht:

Akito will sich nach wie vor an seiner großen Jugendliebe Yukito, die ihn verstoßen hat, rächen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht bzw. erdenkt er sich dazu extra die fiesesten Methoden. Mittlerweile ist er als Vertreter der neuen Schüler auch unter den älteren Schülern recht bekannt, was er natürlich sofort ausnutzt. Er hat aber auch dazu gelernt! So geht er jetzt z. B. offener und freundlicher auf Mädchen zu, die von seinen Hintergedanken natürlich nix ahnen. So entschuldigt er sich zum Beispiel bei Furumori, einem Mädchen, an dem er keinerlei Interesse hatte und welches er nur zu Übungszwecken gedatet hatte. Da diese für das Treffen ebenfalls unlautere Motive hatte, verzeiht sie ihm. Dafür fängt er jetzt an, ungeniert mit Natsumi, der besten Freundin von Yukito, zu flirten. Er beschließt, sie auszunutzen, um den Racheplan an seiner Jugendliebe einzuleiten. Seine Pläne spricht er weiterhin im Geheimen mit der ruhigen Kurokawa ab, die in diesem Band aber nur stille Beobachterin von Akitos Taten ist.

Profi in Sachen Mädchen ist der Protagonist aber noch lange nicht. Zum Beispiel schießt er mit seiner Aktion, Bonbons an Mädchen zu verteilen, gerne über das Ziel hinaus. Als Akito mit Natsumi zusammen nach Hause geht, werden sie von Yukito abgefangen, die die beiden nun in ein Restaurant begleitet. Doch anstatt eifersüchtig zu reagieren, bezeichnet sie die beiden als Paar und leugnet, selbst einen Freund zu haben, was Akito sehr verwirrt. Zudem fordert sie mit einigen Argumenten Akito geradezu heraus.

Akito beschließt, seinen Plan weiter voran zu treiben, und bittet Natsumi, seine Freundin zu werden. Yukito scheint der Sache eher positiv gegenüber zu stehen, hat aber Bedenken, dass Aktio sie nun nicht mehr treffen möchte, was dieser verneint. Im nächsten Moment gesteht er sich dies als taktischen Fehler ein, was ihn sehr verunsichert.

Die Scheinbeziehung zwischen ihm und Natsumi könnte perfekter nicht sein, wäre da nicht ihr bester Kumpel, der das doppelte Spiel des rachelustigen Liebhabers durchschaut. Immerhin gibt er dies schließlich zu. Yukito will zu dem Vorfall ebenfalls mit Akito reden, sie ist entgegen seinen Erwartungen nicht wütend auf ihn, sondern eher beeindruckt. An dieser Stelle wird klar, dass es sich bei Yukito in Sachen Beziehungen ebenfalls um eine verlogene, egoistische Taktikerin handelt, gegen die Akito aber partout nicht klein bei geben will.

Einschätzung:

Im zweiten Band von „Hitotsubana“ wird immer mehr deutlich, wie wenig diese Serie mit einer echten Romanze zu tun hat. Sie gleicht mehr einem taktischen, teuflischen Spiel, in dem beide Protagonisten alles daran setzen, um ihr Ziel zu erreichen. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht.

Bemerkenswert finde ich, wie gut die zwei Seiten jeder Figur zum Ausdruck gebracht werden. So tritt zum Beispiel Akito als verführender Mädchenschwarm, aber auch als gebrochener, hasserfüllter Rachsüchtiger auf.

Der Zeichenstil passt auch in diesem Band wieder zu dem Wechsel aus romantischen Szenen und denen, die Akitos Wahnsinn und Hass zum Ausdruck bringen.

Fazit:

Auch den zweiten Band dieser Serie kann ich jedem wärmsten empfehlen, der typische Romanzen satt hat und gerne kritische Serien liest, die menschliche Abgründe aufzeigen. Zartbesaitete Leser, die sich eine klassische Schülerliebesgeschichte wünschen, sollten hingegen lieber eine andere Serie lesen.

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.