Was würdet ihr tun, wenn ihr in einer postapokalyptischen Welt leben würdet, die vollkommen zerstört ist? Würdet ihr den Freitod wählen, oder würdet ihr, wie die beiden Hauptcharaktere aus dieser Manga-Serie, ein Fahrzeug schnappen und die Welt erkunden? Wenn euch interessiert, was die beiden erleben, dann schaut euch bei Cross Cult „Girls' Last Tour“ (女子終末旅行) von Tsukumizu an.
Worum es in „Girls' Last Tour“ geht:
Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Sie wurde durch eine Katastrophe völlig zerstört. Anscheinend haben die Tiere nicht einmal überlebt.
Zwei junge Frauen, Chii und Yuu, haben beschlossen, diese Welt zu erkunden. Mit einem Kettenfahrzeug treten sie ihre Welttournee an. Ohne ausreichend Treibstoff und nur mit wenigen Nahrungsmitteln wird dies ein sehr interessantes Unterfangen.
Chii übernimmt das Fahren, während ihre Begleiterin für ihre Sicherheit sorgen soll. Da sie jedoch keine ausgebildete Schützin ist, ist das gar nicht so einfach. Zum Glück finden sie eine Menge Munition, was eine gute Gelegenheit bietet, ein wenig zu trainieren – falls man Lust hat.
Wie erwähnt, gibt es in dieser Welt nicht wirklich viele Lebensmittel. Umso erfreulicher ist es, wenn man etwas Essbares findet. So etwa superleckere Rationen. Wenn diese auch noch gerecht geteilt werden, ist die Sache perfekt. Da wir schon beim Essen sind: Gäbe es Tiere, könnte man auf die Jagd gehen, aber es sind einfach keine zu finden.
Obwohl diese Welt durch eine Katastrophe zerstört wurde, hat sich am Wetter nichts geändert. Es gibt nach wie vor Winter, und Winter ist kalt. Umso erfreulicher ist es, dass sie in einem alten Kraftwerk eine Leitung mit warmem Wasser finden, die nicht nur zum Aufwärmen, sondern auch zum Baden einlädt.
Was folgt auf den Winter? Der Frühling! Das bedeutet, die Natur erwacht, der Schnee schmilzt und die Welt beginnt wieder zu leben. Eine gute Gelegenheit, Wäsche zu waschen. Wenn ihr glaubt, die beiden werden dabei beobachtet, liegt ihr falsch. Vielmehr finden sie einen toten Fisch, was bedeutet, dass es doch noch Lebewesen geben könnte. Dies bestätigt sich, als sie kurz darauf auf Kanazawa treffen, welche sich zur Aufgabe gemacht hat, diese zerstörte Welt zu kartografieren. Wie nützlich die Arbeit ist, zeigt sich daran, dass sie mithilfe der Informationen tatsächlich noch eine der seltenen, intakten Tankstellen finden können. Das bedeutet: Treibstoff.
Bevor ich es vergesse, Band 2 bietet auch pure Action. Die beiden Mädels finden nämlich eine Kamera und müssen nun lernen, wie man mit dir umgeht und tolle Fotos macht.
Einschätzung:
Einige von euch spüren vielleicht Ernüchterung, nachdem sie die actionreiche Inhaltsangabe gelesen haben. Tja, das ist auch der Sinn dieser Geschichte. Hier geht es nicht um knallharte Action, sondern um eine melancholische Reise. Es geht einfach darum, was die beiden erleben, während sie durch diese zerstörte Welt reisen. Denkt einfach mal an die Corona-Zeit und an das Gefühl, das ihr hattet, als ihr durch die leeren Straßen gegangen oder gefahren seid.
Ich frage mich oft, was mit der Erde wohl passieren würde, käme es zu einer Katastrophe. Wenn wir bei den alltäglichen Geschehnissen bleiben, die gerade überall auf der Welt stattfinden, und davon ausgehen, dass eines Tages mal jemand einen nervösen Zeigefinger hat, würde sich die Erde dann regenerieren? Natürlich würde sie das. Wenn ihr euch ein wenig mit der Geschichte der Erde auseinandersetzt, werdet ihr sehen, dass es all das schon durch natürliche Katastrophen gegeben hat. Bedauerlich, dass der Mensch nicht lernt.
Wie dem auch sei, die Geschichte ist recht niedlich erzählt. Ja, sie fahren durch eine postapokalyptische Welt, aber es macht trotzdem Spaß, ihnen dabei über die Schulter zu sehen. Man vergisst sogar mit der Zeit, dass es sich um eine zerstörte Welt handelt, weil die beiden so niedlich sind.
Fazit:
Das Lesen der Manga-Serie „Girls' Last Tour“ von Cross Cult bereitet Freude, wenn man es so formulieren darf. Die melancholische Reise wirkt sehr beruhigend, auf ihre ganz eigene Art und Weise. Für Fans postapokalyptischer Endzeit-Geschichten ist dies eine interessante Abwechslung, die es dennoch wert ist, gelesen zu werden.
Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.
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