Millenium Actress » Review

Bis jetzt kam es eher selten vor, dass mich ein Film dermaßen verwirrte, wie der Anime „Millenium Actress“ von „Crunchyroll“. Und wenn man bedenkt, dass es im Grunde nur um eine unerfüllte Liebe und ein paar Zeitsprünge geht, dann ist das Ganze noch verrückter. Wer hätte gedacht, dass mir so was durch eine Liebesgeschichte passiert. Na ja, man lernt nicht aus.


Worum es in „Millenium Actress“ geht:


Vorwissen! Die Protagonisten Fujiwara Chiyoko in diesem Anime, basiert lose auf der japanischen Schauspiellegende „Setsuko Hara“, wie man im Netz nachlesen kann. Sie gilt als eine der berühmtesten Schauspielerinnen der goldenen Fünfzigerjahre, in Japan. Inwieweit die Geschichte ihrem Leben entspricht, das habe ich nicht weiter recherchiert.


Die Geschichte startet im oder kurz vor dem Zweiten Weltkrieg und mit dem Tod des Vaters. Anders als man nun vermutet, geht es der Familie dennoch nicht schlecht. Der Vater hatte ein Geschäft und dieses wird jetzt von seiner Frau und der Tochter weitergeführt.


Chiyoko geht noch zur Schule. Obwohl der Zweite Weltkrieg allgegenwärtig ist, versucht man dennoch das Leben zu leben. Mehr oder weniger muss es ja weitergehen, koste es, was es wolle.


Eines Tages, auf dem nach Hause Weg, wird Chiyoko von einem Mann unbeabsichtigt umgerannt. Er ist auf der Flucht, was Chiyoko aber nicht weiß. Der Mann entschuldigt sich kurz bei ihr und sucht daraufhin das Weite. Im nächsten Moment tauchen seine Verfolger auf, die Chiyoko nach kurzer Überlegung auf eine falsche Fährte schickt. Warum hat sie das getan? So genau weiß sie das eigentlich nicht. Etwas Unbekanntes scheint sie an diesem Mann zu faszinieren. Das ist auch der Grund, warum sie ihn versteckt.


Es stellt sich später heraus, dass der Mann ein Künstler ist. Seine Leidenschaft ist das Malen und eines seiner Bilder hat er sogar bei sich. Chiyoko möchte es gerne sehen, was der junge Mann aber ablehnt. Er gibt ihr zu verstehen, dass das Bild noch nicht vollendet ist. Er sagte aber auch, dass sie es sich ansehen darf, wenn sie sich das nächste Mal wieder sehen. Daraufhin schenkt er ihr einen ganz besonderen Schlüssel, mit der Bitte, auf selbigen richtig aufzupassen. Eines Tages, so sagt er, möchte er ihn nämlich zurück haben.


Chiyoko versucht in den darauffolgenden Jahren alles, um diesem Mann wiederzusehen. Zum einen aus Pflichtbewusstsein und weil sie sich verliebt hat. Wird es jemals zu diesem sonderbaren Treffen kommen?


Einschätzung:


Wie eingangs erwähnt, hat mich der Anime „Millenium Actress“ sehr verwirrt. Dies hat mit der historischen Reise, durch fast ein ganzes Jahrhundert der japanischen Geschichte, zu tun. Die Zeitsprünge und die Erzählungen von Chiyoko, über ihr eigenes Leben, waren fließend. Sie gingen nahtlos ineinander über, sodass ich zeitweise nicht wusste, ob wir uns nun in einer Erzählung oder in der realen Geschichte befanden. Das war sehr belastend und sorgte mehrfach für Stirnrunzeln. Letztlich war ich dann froh, als der Anime endlich zu Ende war und ich den ganzen Zusammenhang verstand. Verstand? Was gibt es dar zu verstehen? Worum es in der Geschichte hauptsächlich ging, das hat sich während des Films selbstverständlich erschlossen. Dieses hin und her war jedoch belastend. Ständig hat man sich gefragt, ob das jetzt wieder eine Erzählung aus einer ihrer Filme ist, oder das reale Leben? Am besten schaut ihr euch den Film selbst an, damit ihr euch eine eigene Meinung bilden könnt.


Was mir sehr gefallen hat, das ist die Art und Weise wie Chiyoko ihre eigene Geschichte dem Reporterteam erzählte. Sie saß nicht nur dar, sondern hat die eine oder andere Szene ihres Lebens noch einmal richtig durchlebt. Dies half dabei, sie besser zu verstehen. Warum hat sie damals dem jungen Mann geholfen? Warum hat sie all die Jahre versucht, ihn zu finden? Und genau deswegen war es sehr störend, dass die fiktiven und realen Ereignisse so fließend war.


Richtig witzig war/ist die Idee, das Reporterteam selbst aktiv in die Geschichte zu integrieren. Im Normalfall sitzt ja das Reporterteam da und lauscht der Person, die interviewt wird. Während sich bei dieser Person das Erzählte im Geiste bildlich abspielt, kann das Reporterteam nur erahnen, wie das eine oder andere wirklich aussah. In dieser Geschichte ist es aktiv dabei, sei es als Samurai oder andere Charaktere. Eine erfrischende Idee, die zeitweilig für Belustigung sorgte. Besonders die frechen Äußerungen des Kameramanns haben mir gefallen. Er hat einfach ausgesprochen, was er in der einen oder anderen Situation dachte.


Zeichnerisch gibt es bei diesem Anime nichts zu bemängeln, ganz im Gegenteil. Es gab einige Szenen und Posen, die wirklich gut umgesetzt wurden. Besonders die Kostüme aus den einzelnen Epochen seien hier löblich erwähnt. Die sahen ausnahmslos alle meisterhaft aus.


Fazit:


Der Anime „Millenium Actress“ von „Crunchyroll“ war anstrengend, was den fließenden Sprüngen zwischen Fiktion und realem Leben geschuldet ist. Man verliert schnell den Überblick. Dem gegenüber steht die exzellente Erzählweise, als auch die künstlerische Umsetzung.


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Quelle: YouTube


Produktdetails
Titel Millenium Actress
Genres Drama
Regisseur Satoshi Kon
Medium DVD, Blu-ray
FSK ab 6 Jahre
Spieldauer 87 Minuten
Serie Nein
Sprache Deutsch, Japanisch (Dolby Digital 5.1)
Publisher Crunchyroll
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / Crunchyroll (KAZÉ)


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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