Cowboy Bebop - Der Film » Review

Nachdem ich bereits eine Review zur Kultserie „Cowboy Bebop“ verfasst habe, möchte ich mich diesmal mit dem Film dazu auseinandersetzen. Chronologisch ist er zwischen der 22. und 23. Folge angesiedelt und Dank „Sony Pictures Entertainment“ auch hierzulande erschienen.


Worum es in „Cowboy Bebop- Der Film“ geht:


Kopfgeldjagd, der schnelle Weg zum großen Geld. Leider scheint dies nicht für unsere Helden von der Bebop zu gelten. Wie immer macht sich gähnende Leere in Portmonee und Kühlschrank breit. Der kulinarische 5-Sterne-Speiseplan besteht meist nur aus Instantnudeln, Instantnudeln und für die echte Abwechslung (da kommt ihr nie drauf): Instantnudeln! :) Ein unzumutbarer Zustand für die Crew um Spike, Jet, Faye, Ed und Hundemaskottchen Ein. Da muss dringend Kohle her! Schnell werden sie auch fündig und begeben sich zum Mars, dort soll sich angeblich der gesuchte Hacker Lee Sampson versteckt halten.


Kurz nach ihrer Ankunft explodiert auf dem Highway ein Tanklaster. Kein Unfall, sondern ein Anschlag, der zahlreiche Menschenleben fordert. Die meisten scheinen von einer Sekunde zur anderen plötzlich aus unerklärlichen Gründen zu ersticken. Aus sicherer Entfernung erkennt Faye noch einen schwarz-gekleideten mysteriösen Mann, der völlig unbeschadet durch das Chaos läuft und entkommt.


Schnell zieht der Vorfall galaxisweite Kreise und auf die Ergreifung der Täter wird ein gigantisches Kopfgeld von 300 Millionen marsianischen Woolong ausgesetzt. Nachforschungen ergeben, dass es sich bei dem freigesetzten Gas um eine extrem tödliche biochemische Waffe handelt und Lee nur ein Handlanger des angeblich verstorbenen Titan-Kriegsveteranen Vincent Volaju ist. Doch wie sehen Vincents Pläne genau aus und welche Rolle nimmt die junge Agentin Elektra in diesem verworrenen Puzzle ein?


Spike und seine Freunde werden sich einem übermächtigen Gegner stellen müssen, der keine Skrupel kennt und bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen.


Einschätzung:


Obwohl ich die Serie seit Jahren über alles liebe, habe ich den Film erst jetzt zum ersten Mal gesehen. Ein Vorhaben, was man immer irgendwo im Hinterkopf abgespeichert und dann doch wieder verschwitzt hatte. Dieser Missstand wurde nun aus der Welt geschafft und ich erlebte einen überaus gelungenen Streifen, der eine gute und sinnvolle Ergänzung des Cowboy-Bebop-Universums darstellt.


Ich als Fan wurde sofort von den vertrauten Figuren und der Atmosphäre abgeholt. Es fühlt sich ein bisschen wie ein verspätetes Wiedersehen mit guten, alten Freunden an. Man fiebert leidenschaftlich mit ihnen und erfreut sich an den für sie typischen Eigenheiten ihrer Persönlichkeit. Zu diesen Gefühlen tragen auch viele nette Anspielungen auf die Serie bei, etwa die drei alten, schrulligen Männer, welche schon dort regelmäßig als Running Gag auftraten und diesmal eine größere Aufgabe bekommen, oder die Kopfgeldjäger-Sendung Big Shot.


Vincent ist als Schurke eine echte Wucht, vielschichtig und charismatisch nimmt er eine enorme Präsenz ein. Ein toll geschriebener Charakter, der auch physisch neben Vicious und Mad Pierrot wohl der einzige Feind ist, welcher Spike im Kampf Mann gegen Mann gefährlich werden kann. Elektra wiederum ist ein weiteres positives Beispiel für interessante, geheimnisvolle und starke Frauenrollen in der Space-Western-Welt, besonders brilliert sie in den gemeinsamen Szenen mit Spike und Vincent. Diese beiden neuen Charaktere tragen sehr gut zur Spannung und Entwicklung des Plots bei.


Technisch fällt ein Fortschritt gegenüber der drei Jahre älteren Serie auf, etwa bei den flüssigeren Nahkämpfen.


Zum Soundtrack schwingt erneut Yoko Kanno als Dirigentin den Taktstock. Auffällig ist hierbei der häufigere Einsatz von Rock/Popsongs mit Gesang, während zuvor vor allem instrumentaler Jazz und Blues Verwendung fand. Verloren geht dieses Kernelement nicht, aber es ist schon etwas weniger vertreten. Ebenso tauchen für Kanno typische Kompositionen auf, die nicht wirklich in ein Genre einzuordnen sind, in Kunstsprachen vorgetragen werden und einen fast schon hypnotischen Sog erzeugen. Sehr intensiv ist das bei einer Schlüsselszene in einem fahrenden Zug spürbar.


Der komplett ausgetauschte deutsche Sprechercast ist meine einzige Kritik - sie machen das handwerklich gut und man gewöhnt sich nach einer gewissen Zeit an sie, 1:1 ersetzen lassen sich die bekannten Stimmen aber dennoch nicht. Herausgeragt hat allerdings Sabine Bohlmann, bekannt als Sprecherin von Lisa Simpson und hier in der Rolle von Ed zu hören. Man spürt, wie viel Spaß sie beim Einsprechen gehabt haben muss. Die kleine Hackerin kommt noch ein Müh verspielter und aufgedrehter als sonst daher. Das kann, aber muss man nicht mögen. Mir gefällt‘s jedenfalls und es verstärkt meine Sympathie ihr gegenüber noch mehr als ohnehin schon. :)


Fazit:


„Cowboy Bebop- Der Film“ schickt unsere Lieblingskopfgeldjäger auf ein actionreiches Abenteuer in Spielfilmlänge! Dabei wird sowohl auf altbewährte wie interessante neue Komponenten gesetzt.

Man muss die Serie wahrscheinlich nicht zwangsläufig gesehen haben, um zwei Stunden gut unterhalten zu werden, es empfiehlt sich aber, um alle Anspielungen und Hintergründe zu verstehen.


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Quelle „YouTube


Produktdetails
Titel Cowboy Bebop - Der Film
Genres Action, Adventure, Comedy, Drama, Sci-Fi, Space
Regisseur Shinichiro Watanabe
Medium DVD, Blu-ray
FSK ab 16 Jahre
Spieldauer 110 Minuten
Serie Cowboy Bebop
Sprache Deutsch, Englisch, Italienisch, Türkisch
Publisher Sony Pictures Entertainment
Kaufmöglichkeiten amazon


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Bildmaterial bedanken.

Über den Autor

Hallo mein Name ist Frank und ich bin ein humanoides Wesen vom Planeten Erde.

Neben Animes und Mangas, fühle ich mich dem Punkrock sehr verbunden und gehöre dieser Szene seit 2008 an, zocke leidenschaftlich gern, bin Fußballfan des FC Energie Cottbus, FC Sankt Pauli und vom FC Bayern München.

Filmreihen wie Star Wars, Herr der Ringe, Blade Runner und Indiana Jones nehmen einen besonderen Platz in meinem Herzen ein.

Allgemein bin ich ein begeisterter Cineast. Von 1920er Stummfilmen bis heutiger Streifen interessiert und fasziniert mich eine breite Palette an unterschiedlichsten Genres.


Politisch engagiere ich mich z.B. für die Linke, die Partei, Campact, Amnesty International oder Sea Shepherd. Ich bin Flexitarier.

Frank Profi

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