Heroes » Review

Mädchen mit Hasenohren, Ritter, Mädchen mit Hasenzähne, rötliches Titelbild, Wald
Fakt ist, der Einzelband „Heroes“ von „TOKYOPOP“ lässt sich nicht wirklich erklären. Bei einem Verkaufsgespräch würde ich wohl das Wort „Durchgeknallt“ als Killerargument einbringen.

Bei „TOKYOPOP“ findet ihr aktuell einen Einzelband mit dem Titel „Heroes“, dessen Titelbild ziemlich schräg aussieht. Und was soll ich sagen, die Geschichte ist es auch. Ich glaube, es gab bis heute keinen Manga, bei dem ich mir so oft fragend am Kopf kratzte. Warum das so war, dazu später mehr.


Worum es in „Heroes“ geht:


Dieses Werk handelt von einer 14-köpfigen Heldentruppe, die unterschiedlich und unhöflicher nicht sein könnte. OK, letzteres trifft nicht auf alle zu.


Unser Heldentrupp hat gerade dem Bösen so richtig den Popo verhauen. Das Schwein Tonsuke, das vom Miasma übernommen wurde, schaut sich ab sofort die Radieschen von unten an.


Habt ihr euch eigentlich gefragt, was mit den Helden geschieht, die das Böse besiegt haben? Ich weiß es, sie streiten sich und sagen unschöne Dinge. So zum Beispiel, dass man den einen oder anderen eigentlich überhaupt nicht leiden kann. Als Erstes erwischt es den Herrn der Fliegen, der keine Heimat mehr hat und dessen Eltern umgekommen sind. Nun geht es darum, wo er pennen kann. Es wird gestritten, was das Zeug hält, und dann stirbt der Herr der Fliegen auf einmal.


Das ist nicht alles. Nicht nur der Herr der Fliegen stirbt, auch andere Gruppenmitglieder beißen ins Gras, aus vollkommen unsinnigen Gründen. Und dann taucht auch noch ein hässlicher Reporter auf, der sich Deppchef Unterbiss nennt. Der sieht in der Tat wie ein Depp aus und er ähnelt Ray aus dem Zeichentrickfilm „Küss den Frosch“ von „Disney“, nur dass Unterbiss nicht so cool ist.


Deppchef will ein Heldenprofil für die Zeitung. Dumm nur, dass unsere Helden gar keinen Bock auf Publicity haben. Sie sind nun mal damit beschäftigt, sich selbst zu zerlegen.


Und was ist mit dem Bösen? Das wurde natürlich nicht besiegt, genauer gesagt wird immer wieder besiegt, genauer gesagt …


Einschätzung:


Boa, was für ein Unsinn. Selten solch einen Käse gelesen, im positiven Sinne. Dieser Einzelband erinnert mich voll an einige Rollenspielabende aus meiner Jugend. Beispiel gefällt? Schön. Also da haben wir einen Zwerg, der will ein Gruppenmitglied aus einer Dornenhecke befreien, weil er da hineingefallen ist, als er Rad schlagend einen Abhang runter kullerte. Der betreffende Zwerg hätte das Vorsicht angehen können, hat er aber nicht. Um seinen Kumpel zu retten, zündete er einfach den ganzen Busch an.


Wie eingangs erwähnt, habe ich mir nicht nur einmal am Kopf gekratzt. Am Anfang dachte ich noch, das wird besser, wurde es aber nicht. Der Unsinn zog sich bis zum letzten Panel. Zeitweise nervten die Charaktere und waren an Dämlichkeit kaum noch zu übertreffen. Kurz gesagt, das Werk sollte man nicht allzu ernst nehmen und man sollte vor dem Lesen das Hirn abschalten. Logik ist auch nicht gefragt.


Zum Ende hin versucht die Geschichte noch ein wenig Fahrt aufzunehmen, was nur bedingt gelinkt. Man ist als Leser viel zu verstört von den ganzen Geschehnissen. Es fällt einfach schwer, noch jemanden richtig ernstzunehmen. :)


Genauso ungewöhnlich wie der Inhalt ist die Farbgebung. Wer hätte gedacht, dass man einen Manga mit so vielen Rottönen gestalten kann. Passt prima zum schrägen Werk.


Fazit:


Fakt ist, der Einzelband „Heroes“ von „TOKYOPOP“ lässt sich nicht wirklich erklären. Bei einem Verkaufsgespräch würde ich wohl das Wort „Durchgeknallt“ als Killerargument einbringen. Und ich würde empfehlen, dieses Werk in der Gruppe zu lesen, oder bei einem gepflegten RPG-Abend mit Pizza und Cola. Kollektives Schenkel klopfen ist möglich. Es könnte aber auch vorkommen, dass sich bei solch einem Schwachsinn alle gelegentlich gepflegt an die Stirn klatschen. Aber Achtung, gibt unschöne Druckstellen. :)


Hier geht es zur »Leseprobe von: Heroes«!


Quelle »TOKYOPOP«


Produktdetails
Titel Heroes
Genres Fantasy, Humor
Autor/Zeichner (m/w/d) Inio Asano
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 15 Jahren
Seitenanzahl 182
Serie Einzelband
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-8420-8446-9
Verlag TOKYOPOP
Kaufmöglichkeiten Amazon / Thalia / TOKYOPOP


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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