Mouse Guard - Legenden der Wächter 1 » Review

Wenn man von „Mouse Guard“ so begeistert ist wie ich, dann wird natürlich alles verschlungen, was es gibt. Also musste auch der Band „Mouse Guard - Legenden der Wächter 1“ beweisen, was in ihm steckt. Hat es sich gelohnt? Ja, kann man so sagen. Erschienen ist dieser Band bei „Cross Cult“.


Worum es in „Legenden der Wächter 1“ geht:


In der Taverne »June Alley Inn« sitzen durstige Helden und welche, die gerne Helden sein wollen, um ihrem Hobby zu frönen. Tief ins Glas schauen. Als Tavernenbetreiber freut man sich natürlich, wenn ordentlich gebechert wird. Dumm nur, wenn die Schluckspechte keine Kohle haben. Und so wächst die Schuldenliste. Da es June langsam reicht, gibt sie den anderen zu verstehen, dass es auch mal Zeit wird, die Schulden zu bezahlen. Nur wo nix ist, kann man auch nix holen. Da hat ein Gast eine Idee. Wie wäre es, wenn jeder Gast (Schuldner) eine Geschichte zum besten gibt. Und June entscheidet, welche die beste Geschichte ist. Der Sieger dieses Erzählmarathons braucht seine Zeche dann nicht zu zahlen. Alle anderen müssen innerhalb von sieben Tagen dann ihre Schulden ausgleichen. Gesagt, getan. Und schon geht es los.


In der ersten Geschichte geht es um zwei Mäuse, die jeder für sich einem Herrn diesen. Die eine Maus dient dem Habicht, der die eine Seite der Wiese beherrscht. Dort terrorisiert er alle anderen Mäuse. Denn Mäuse sind zu dieser Zeit nichts wert. Nur die Maus, die dem Habicht als Sklave dient, hat ein einigermaßen sicheres Leben. Genau so sieht es im gegnerischen Lager aus. Nur dass es dort kein Habicht, sondern ein Fuchs ist. Da der Habicht die Alleinherrschaft auf der Wiese anstrebt und natürlich der Fuchs das gleiche will, bekommen die beiden Mäuse die Aufgabe, den Gegner zu bezwingen. Und so bleibt den beiden nichts anderes übrig, als sich gegenseitig zu bekämpfen. Es ist ein erbitterter Kampf. Schnell sammeln sich die anderen Mäuse des Tals um die beiden Kontrahenten. Auch der Fuchs und der Habicht behalten das Schauspiel im Auge. Dann, auf einmal, gelingt es der einen Maus (Sklave Habicht), die andere (Sklave vom Fuchs) schwer zu verletzen. Doch anders als erwartet, kommt es dann nicht zum Todesstoß …


In einer anderen Geschichte geht es um den talentierten Worley, der weiß, wie man mit Geld umgeht. Ihn übers Ohr zu hauen ist kaum möglich. Eines Tages reist Worley nach Wolfpointe. Denn dort vermutet er den Halunken, der sich mit seiner Ware aus dem Staub gemacht hat. Dort angekommen, fordert er das was ihm zusteht. Sein Recht wird ihm verwehrt, da sein Wort an diesem Ort nichts gilt. Doch dann kommt ihm der Zufall zu Hilfe. Denn das Dorf wird von Rakepaw , einem Nerz, terrorisiert. Dieses Mal hat er die Tochter des Anführers mitgehen lassen. Da alle im Dorf nur ein großes Mundwerk haben, bietet Worley seine Dienste an, unter der Bedingung, dass er seine Ware zurück bekommt. Auch wenn ihm niemand glaubt, dass er es schafft, so willigt man dennoch ein.


Einschätzung:


Ich hatte gehofft, dass auch dieses Buch in der gewohnten David-Peterson-Qualität daherkommt. Ich meine damit, dass auch dieser Band eine tolle Geschichte bereithält. Doch anders als erwartet handelt es sich nicht um eine einzelne Geschichte, sondern um ein Sammelsurium von Kurzgeschichten. An sich ist das eine tolle Idee. Denn „David Peterson“ hat Fans bzw. anderen Künstlern die Möglichkeit gegeben, eigene Handlungsstränge zu weben, und diese hat er dann gekonnt zusammengeführt. So etwas habe ich im Vorfeld noch nie gesehen. Gestört hat mich ein wenig, dass einige Schreiberlinge gut waren in dem, was sie taten, und einige nicht. Zwei Geschichten bestehen sogar nur aus Bildern. Wobei ich mich da frage, ob beim Druck des Buches ein Fehler aufgetreten ist oder ob hier der geneigte Leser sein Kopfkino anschmeißen sollte? Aus diesem Grund stimme ich „David Peterson“s Meinung auch nicht zu, dass sich alle Kurzgeschichten sehen lassen können. Betrachtet man das Ganze dann wieder aus der Sicht der Taverne, in der ja nun mal alle versuchen, ihre Zeche nicht zu zahlen, indem sie die Geschichten erzählen, dann ist es nur logisch, dass es gute und auch schlechte Erzähler gibt. Dann kann man wiederum behaupten, dass dieses Buch genial ist. Es stehen also zwei Meinungen im Raum. Welche du vertreten kannst, das musst du selbst entscheiden.


Was die Kurzgeschichten an sich angeht, so muss ich schon sagen: Ja, die eine oder andere Geschichte ist durchaus gelungen und hilft dabei, ein wenig mehr über die Vergangenheit der „Mouse Guard“ zu erfahren. Denn wie auch im realen Leben möchte man ja gerne wissen, wie es überhaupt so weit kommen konnte und warum es so ist, wie es ist. Das sorgt dann dafür, dass die gesamte Geschichte noch runder wird.


Zeichnerisch kann sich wieder jede Seite sehen lassen. Auch die Liebe zum Detail ist wieder auf jeder Seite ersichtlich. Ein rundum gelungenes Werk, welches auf jeden Fall in die „Mouse Guard“-Sammlung gehört.


Fazit:


Auch dieser Band von „Mouse Guard“ kann sich sehen lassen. Warum? Weil „David Peterson“ hier einen kleinen Geniestreich vollzogen hat, indem er Kurzgeschichten von anderen Künstlern genommen und gekonnt zu einer Geschichte zusammengeführt hat. So kommst du in den Genuss einiger Kurzgeschichten, die dir die Welt von „Mouse Guard“ näher bringen und so einige Wissenslücken schließen, wie zum Beispiel, wie „Mouse Guard“ entstanden ist.


Aus künstlerischer Sicht kann sich jede Seite in „Mouse Guard“ sehen lassen. Allerdings gibt es in diesem Band einen gravierenden Unterschied. Hier haben nicht nur andere Schreiberlinge geschrieben, sondern auch noch gezeichnet. Das heißt du findest „Mouse Guard“ in mehreren Zeichenstilen vor. Einige Zeichner haben es drauf, andere nicht. Oder um es anders zu sagen: Mir hat nicht jede Geschichte gefallen.


Auf jeden Fall möchte ich dir diesen Band von „Mouse Guard“ ans Herz legen. Wenn du die anderen Bücher gelesen hast, schaue auch in diesen Band. Es lohnt sich!


»Hier findest du eine „Leseprobe zu Mouse Guard - Legenden der Wächter 1“.


Quelle: „Cross Cult


Produktdetails
Titel Mouse Guard - Legenden der Wächter 1
Genres Fantasy
Autor & Zeichnungen David Peterson
Einband gebundene Ausgabe
Altersempfehlung keine Altersbeschränkung
Seitenanzahl 144
Serie Mouse Guard
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-942649-68-1
Verlag Cross Cult
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / Cross Cult


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und das Bildmaterial bedanken.

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