Der Schatten aus der Zeit » Review

Mit „Der Schatten aus der Zeit“ hält „CARLSEN“ eine weitere, mehr als gelungene Adaption von Autor und Zeichner Gou Tanabe aus dem „H.P. Lovecraft“ Universum für euch bereit. Ich muss zugeben, das ich mittlerweile ein richtiger Fan der Adaptationen bin.


Worum es in „Der Schatten aus der Zeit“ geht:


Nathaniel Wingate Peaslee ist Professor für Politik an der Miskatonic Universität in Arkham. Er liebt seinen Beruf, genauso wie er seine Familie liebt. Wirtschaftlich ist er gut aufgestellt und sein Ansehen in der Gesellschaft könnte nicht besser sein.


Eines Tages erleidet Professor Peaslee einen merkwürdigen Anfall, der schwerwiegende Folgen hat. Erst Jahre später kommt er wieder zu sich. Nun könnte man denken, er lag im Koma. Dem war aber nicht so. Vielmehr ergab es sich, das Professor Peaslee nach diesem Anfall einen massiven Persönlichkeitswandel durchlebte, von dem er aber nichts weiß. Und das ist das Merkwürdige an dieser Situation. Denn dieser Persönlichkeitswandel war nicht von schlechten Eltern. So war zum Beispiel seine Aufnahmefähigkeit um einiges gesteigert, was es ihn ermöglichte Berge von Bücher in kürzester Zeit zu studieren. Auch das Erlernen von Sprache war überhaupt kein Problem mehr. Er verfasste wissenschaftliche Bücher und interessierte sich für bizarre Themen, kurz um, er war kein Mensch mehr, sondern mehr wie eine Maschine, die alles in sich aufsaugte. Und nun, da er aus diesem merkwürdigen Zustand erwacht ist, kann er sich an nichts mehr erinnern.


Wie bereits erwähnt, sind seit seinem Anfall Jahre vergangen. Da er in diesen Jahren einfach ein anderer Mensch war, hatte dies natürlich Auswirkung auf sein soziales Umfeld. So hat ihn zum Beispiel seine Frau und einer der Söhne verlassen. Nur sein jüngster Sohn ist bei ihm geblieben, da er daran glaubte, dass sein Vater irgendwann wieder zurückkehren wird. Und nun, da der Tag gekommen ist, stellt sich die Frage was genau die letzten Jahre passiert ist? Gemeinsam versuchen sie das Rätsel zu lüften.


Einschätzung:


Fantastisch!


Wenn man bedenkt, dass ich H.P. Lovecraft zwar kannte, aber nie die Lust verspürte seine Geschichten zu lesen, ist es um so verwunderlicher, dass ich nun auf diese Geschichten so abfahre. Ob das an der Adaption von Gou Tanabe liegt? Ich denke schon, da seine Zeichnungen die Geschichte visuell zum Leben erwecken. Würde Lovecraft heute Leben, er wäre mit Sicherheit mehr als angetan. Denn welcher Autor wünscht sich nicht, seine Geschichte in Bildern zu sehen.


Zeichnerisch ist dieser Band (schon fast selbstverständlich) sehr gut umgesetzt. Wenn Professor Peaslee zum ersten Mal in der Bücherei aus seinen Träumen steht, grrr gruselig. Dabei gibt es da überhaupt keine Monster. Es geht einfach nur darum, das dieses Gebäude sehr, sehr alt ist. Man fühlt im Grunde dass, was man fühlt, wenn man durch eine alte Ruine streift. Der Kopf stellt Fragen wie: Was hier wohl alles geschehen ist? Wenn die Mauern sprechen könnten dann…


Mir ist aufgefallen, dass in „Der Schatten aus der Zeit“ Bezug auf die anderen Adaptionen wie zum Beispiel „Der leuchtende Trapezoeder“ genommen wird. Ob das so in den Originalgeschichten der Fall ist, weiß ich gar nicht. Ich finde es auf jeden Fall gut. Das führt die Geschichten gekonnt zusammen und verleiht ihnen mehr Tiefe.


Im August erscheint „H.P. Lovecrafts Cthulhus Ruf“. Da schaue ich auf jeden Fall rein. Ich bin schon mehr als gespannt, was mich erwarten wird.


Fazit:


In Gou Tanabe H.P. Lovecrafts Adaption „Der Schatten aus der Zeit“ sollten Lovecraft Fans und Freunde des gepflegten Horrors auf jeden Fall reinlesen. Ihr verpasst sonst was. Was Spirit wohl so am Tag an Alkohol konsumiert?


Hier geht es zur „Leseprobe von: Der Schatten aus der Zeit“!


Quelle „CARLSEN


Produktdetails
Titel Der Schatten aus der Zeit
Genres Horror
Autor/Zeichner Gou Tanabe
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 15 Jahre
Seitenanzahl 368
Serie H.P. Lovecraft
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-72830-2
Verlag CARLSEN
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / CARLSEN


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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