Zweite Erste Liebe » Review

Der Titel des Boys-Love Einzelbands „Zweite Erste Liebe“ von „KAZÉ“ machte mich neugierig. Worum es wohl in dieser Geschichte gehen wird? Um die erste Liebe an sich oder um das Gefühl der ersten waren Liebe? Um euch und natürlich auch mir diese Frage zu beantworten, habe ich in das Werk reingelesen, genau gesagt durchgelesen. Die Geschichte war einfach süß. :)


Worum es in „Zweite Erste Liebe“ geht:


Toru Nishina ist ein ruhiger Zeitgenosse. Er geht seinem Beruf nach, hat geheiratet und überhaupt könnte das Leben nicht äh geregelter sein. Genau da liegt das Problem! Sein Leben ist geregelt, aber nicht glücklich. Beruflich ist Toru soweit zufrieden, in der Ehe aber nicht. Das liegt daran, dass er seine Frau eigentlich geheiratet hat, weil es von anderen erwartet wurde. Dass solch eine Ehe keinen Bestand haben kann, versteht sich fast von selbst. Und so beschließt Toru sich von seiner Frau zu trennen.


Ein Meeting steht an, welches notwendig ist. Da es besser ist, sich für selbiges vorzubereiten, verabredet sich Toru mit seiner Kollegin in dem kleinen Café „Café Use“. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle betonen, dass diese Verabredung nicht an diesem Ort geplant war. Da aber die Zeit fehlt, sich woanders zu treffen, kam dieser Ort ins Gespräch.


Toru ist als Erstes am angesprochenen Ort. Das Café ist recht nett. Allerdings ist er überrascht, als er den Inhaber sieht. Denn dieser sieht wie seine erste große Liebe aus der Oberschule aus. Kann das sein? Kann es sich tatsächlich um Kohei Miyama handeln? Toru ist sich nicht sicher. Da der Inhaber keinerlei Miene verzieht, fragt er auch nicht weiter nach. Das Meeting geht wie geplant vonstatten.


Kohei Miyama … Toru denkt nach wie vor darüber nach, ob es vielleicht doch sein Mitschüler sein kann. Da er sich nicht sicher ist, geht er immer wieder zu diesem Café. Sie kommen ins Gespräch, welche allerdings nur geschäftlicher Natur sind. Und da der Inhaber auch nach zig Besuchen keine Anstalten macht, etwas zu sagen, will Toru es dabei belassen. Vielleicht ist es auch besser so. Schließlich hat er Kohei damals zum Ende der Schulzeit abblitzen lassen, mit der groben Erklärung, dass es doch Zeit wäre, ein normales Leben zu führen.


Und wie geht es Kohei? Gefällt es ihm, dass Toru ständig im Café aufkreuzt? Natürlich nicht. Sosehr er sich auch bemüht, sich überhaupt nichts anmerken zu lassen, eines Tages platzt ihm dann doch der Kragen. Er mault Toru schroff an, der daraufhin geschockt ist. Was für eine unangenehme Situation.


Und nun? Wie soll es jetzt weitergehen? Kohei hegt nach über 10 Jahren immer noch Gefühle für Toru. Nur hat er keinen Bock, sich wieder auf ihn einzulassen. Schließlich hat er ihn mehr als nur verletzt. Die damalige Abfuhr hat nämlich dafür gesorgt, dass Kohei bis heute keine Beziehung mehr eingehen konnte. Stattdessen tröstet er sich mit Männern über seinen Verlust hinweg. Tja …


Einschätzung:


Die Geschichte um Toru und Kohei ging mir in der Tat ziemlich nahe. Warum? Weil ich sie nachempfinden kann. So etwa die Hochzeit von Toru, die von ihm überhaupt nicht gewollt ist, aber dennoch stattfand. Es ist doch schrecklich, wenn man mit einem Menschen zusammen lebt, weil es andere erwarten. Wie soll man da glücklich werden? Und außerdem ist es einfach für beide Seite absolut unfair. Schon allein die Vorstellung, man kommt abends nach Hause und es wartet ein Partner, der zwar nett und liebenswert ist, aber eben nicht die gewünschte Person. Ähnlich ergeht es Kohei, da er mit anderen Männern rummacht, aber im Herzen immer noch an Toru hängt. Das kann auf Dauer nur ungesund sein.


Die Geschichte ist von Anfang bis Ende gut erzählt. Besonders die Gefühle der beiden Protagonisten kann man auf fast jeder Seite spüren. Man liest und kneift beim Lesen die Augen zusammen, weil einem das gelesenen ziemlich nahe geht. Kann man den beiden helfen? Nein, nicht wirklich, da sie selbst mit der unangenehmen Situation klarkommen müssen. Mich würde eine solche Situation zerreißen. Ich könnte das nicht so lange aushalten, wie es die beiden getan haben.


Fazit:


Mit „Zweite Erste Liebe“ hat Shoko Hidaka einen gelungen Boys-Love Manga abgeliefert, der ordentlich an die Substanz geht. Das ständige hin und her, ob ja oder nein, sorgt für gehörige Nervosität beim Leser.


Produktdetails
Titel Zweite Erste Liebe
Genres Boys Love
Autor/Zeichner (m/w/d) Shoko Hidaka
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 16 Jahre
Seitenanzahl 218
Serie Einzelband
Sprache Deutsch
ISBN 978-2-88951-499-1
Verlag KAZÉ
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / KAZÉ


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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