Kawaii Mania - Japans niedlichste Abgründe » Review

Kawaii steht in Japan für niedlich. Es soll das (!) Wort in der japanischen Sprache sein. Laut Buch wird es inflationär benutzt, da in Japan einfach vieles niedlich ist. Der Autor selbst ist aber anderer Meinung. Er meint, dass vor dem Wort Kawaii noch das Wort sumimasen (Entschuldigung) und daijoubu (in Ordnung) steht. Da könnte was dran sein. Sumimasen nutze ich auch oft, wenn ich zum Beispiel an jemandem vorbei möchte. Dieses unwichtige, aber auch wiederum spannende Thema wird in dem Buch „Kawaii Mania - Japans niedlichste Abgründe“ vom „CONBOOK“ Verlag abgehandelt.


Wusstet ihr, dass die niedlichen Maskottchen, von denen es tausende in Japan gibt, sich überhaupt nicht mögen? Ja sie bekriegen sich sogar richtig. Nun, sie holen keine Waffen raus um sich abzuschießen, dafür wird aber mit anderen fragwürdigen Mitteln gekämpft. So zum Beispiel bei Veranstaltungen, bei denen das beliebteste Maskottchen gewählt wird. So gab es zum Beispiel beim Yura-Char-Wettbewerb, an dem über eintausend Maskottchen teilnahmen, im Jahr 2018 massiven Wahlbetrug. Es gab Städte, bei denen die Angestellten der Stadt dazu aufgefordert wurden, etwas nachzuhelfen. Wie das geschah, das erfahrt ihr aus dem Buch.


Nicht nur das erfährt man beim Genuss der etwas anderen Lektüre. Man erfährt auch, dass bereits vor über 400 Jahren kleine geschnitzte Holzfiguren gesammelt wurden. Ist das nicht Kawaii?


Ein interessantes Kapitel behandelt die Entstehung von „Hello Kitty“, jener Katze, die überhaupt keine Katze ist, sondern ein Mädchen, wie man seitens des Unternehmens 2014 verkündete. Hä? Die Firma, die heute „Hello Kitty“ und auch andere Artikel von Figuren wie „Aggretsuko“ vertreibt, verkaufte früher in Tokyo eigentlich Seidenstoffe auf der Straße. Mit der Zeit merkte der Big Boss Shintaro Tsuji aber, dass man mit anderen Bereichen wie Merchandising viel mehr Geld verdienen kann, insbesondere mit amerikanischem wie „Snoopy“. Es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis er selbst etwas dergleichen auf dem japanischen Markt veröffentlichte. Witzigerweise wollte er überhaupt keine Katze äh ein Mädchen haben, sondern einen Hund. Ich glaube aber kaum, dass „Hello Kitty“ dann solch ein weltweiter Erfolg geworden wäre. „Hello Kitty“ ist und bleibt eine niedliche Katze für uns alle, auch wenn etwas anderes behauptet wird. Punkt!


Wirklich interessant ist auch das Kapitel über die Schulmädchen. Nein! Es geht hier nicht um Sex oder ähnliches, sondern um die Tatsache, dass die Mädels wohl so einiges zu sagen haben. Warum? Na weil sie in fast jedem Manga die Welt retten. War nur ein Spaß. :) Nein, es geht vielmehr darum, dass wir vieles von dem, was wir heute als selbstverständlich erachten, diesen Mädels zu verdanken haben. So gibt es zum Beispiel die Schuluniformen, die wir heute weltweit kennen, nur, weil die Mädels einfach gnadenlos an selbiger Hand angelegt haben, weil sie einfach früher total häßlich war. Oder nehmen wir das Handy. Es heißt, dass es SMS oder ähnliches nur gibt, weil die Mädels aus Japan damals den Pager, der ja eigentlich für andere Dinge gedacht war, zum Versenden von Nachrichten benutzt haben. Also wer ist in Wahrheit das starke Geschlecht?


Es gibt noch weitere Themen, die im Buch gut recherchiert abgehandelt werden. Es lohnt sich also auf jeden Fall, einen Blick in das aufwändig gestaltete und vom Druck her hochwertige Buch zu werfen.


Fazit:


Der Titel „Kawaii Mania - Japans niedlichste Abgründe“, der eigentlich etwas anderes vermuten lässt, ist gar nicht so abgründig. Vielmehr wird hinter die Kulissen geschaut und ein wenig Wissen vermittelt, das man so mit Sicherheit nicht erwarten würde. Ich fand das Buch sehr interessant.


Hier geht es zur „Kawaii Mania - Japans niedlichste Abgründe“!


Quelle „CONBOOK Verlag


Produktdetails
Titel Kawaii Mania - Japans niedlichste Abgründe
Genres Wissen, Japan
Autor Andreas Neuenkirchen
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 12 Jahre
Seitenanzahl 192
Serie -
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-95889-198-2
Verlag CONBOOK Verlag
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / CONBOOK Verlag


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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