Homunculus - New Edition » Review

Ein Mann im Anzug hat eine Mütze auf und hält sich mit der Hand das rechte Auge zu.
Die Neuauflage der Manga-Serie „Homunculus“ lohnt sich.

Was würdet ihr tun, wenn euch jemand eine Menge Kohle bietet, nur dafür, dass er euch ein kleines Loch vorn in die Stirn bohren darf? Das Gehirn bleibt unbeschadet, falls ihr gerade daran denkt. Genau vor dieser Frage steht Nakoshi, aus der Manga-Serie „Homunculus“, von „EGMONT“. Wie er sich wohl entscheiden wird?


Worum es in „Homunculus“ im Detail geht:


Nakoshi ist arbeits- und wohnungslos, so wird es uns jedenfalls vorgegaukelt. Aktuell lebt er in seinem Auto, was ihn nicht weiter zu stören scheint. Er ist auch nicht ungepflegt oder geht Beschäftigungen nach, die Obdachlose nun mal so nachgehen. Kurz gesagt, er ist ein merkwürdiger Kauz, was auch die Obdachlosen so sehen.


Eines Tages liegt er wie gewohnt in seinem Wagen, als plötzlich Ito an die Scheibe klopft. Ito ist ein Medizinstudent, der einer speziellen These nachgehen möchte, um diese zu widerlegen. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigt er eine starke Persönlichkeit, die ihm dabei hilft. Diese Persönlichkeit sieht er in Nakoshi. Und außerdem scheint er ohnehin gerade knapp bei Kasse zu sein.


Was diese These besagt? Nun, es heißt, wenn man ein kleines Loch in die Schädeldecke bohrt, sodass sich der Geist wieder frei entfalten kann, kann man Dinge sehen oder wahrnehmen, die einem so verborgen bleiben. Und genau das will Ito herausfinden oder widerlegen. Also bietet er Nakoshi ein stattliches Sümmchen, damit er sich dieses Loch bohren lässt. Dass Nakoshi diesem Vorschlag skeptisch gegenübersteht, versteht sich von selbst. Er schickt Ito samt seinem Geld in die Wüste.


Kurze Zeit später wird das Fahrzeug von Nakoshi beschlagnahmt. Er geht fest davon aus, dass Ito seine Finger im Spiel hat. Ob dem wirklich so ist, das wird nicht ordentlich aufgeklärt. Na jedenfalls, gibt Nakoshi nach und Ito darf seinem Experiment nachgehen. Er hält sich sogar an sein Versprechen, was die Kohle angeht und das Auto beschafft er auch. Nun heißt es abwarten, ob sich etwas bei Nakoshi zeigt. Der nimmt die Sache am Anfang gar nicht ernst, was Ito nicht sonderlich lustig findet. Ständig veräppelt er ihn, bis zu dem Tag, an dem sich alles ändert.


Einschätzung:


Die Manga-Serie „Homunculus“ von Hideo Yamamoto kann sich sehen lassen. Spannend ist sie allemal. Die Vorstellung, dass man sich ein Loch in den Schädel bohren lässt, damit das Gehirn atmen kann, ist schon schräg. Allerdings gibt es diese Methode. Ich habe auf Arbeiten einen Senior, der sogar ein Implantat hat und Druck aus dem Kopf zulassen. Ich habe ihn allerdings nicht gefragt, ob er merkwürdige Dinge sieht. :)


Die Geschichte ist spannend erzählt. Besonders die OP hat für Gänsehaut gesorgt. Und dann noch die Hintergrundinformationen, die Nakoshi nachträglich herausgefunden hat, grrr.


Ich habe mich permanent gefragt, was er denn nun sehen wird. Von Panel zu Panel wurde die Neugier größer. Und dann, als er etwas gesehen hat, habe ich mich ernsthaft gefragt, ob das alles ist? Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht, da ich euch sonst die Spannung nehme.


Was mir immerzu durch den Kopf ging, Ito sieht „Dennis Keith Rodman“ sehr ähnlich, ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler. Ob das beabsichtigt war? Das werden wir wohl nicht herausfindet. :)


Fazit:


Die Neuauflage der Manga-Serie „Homunculus“ lohnt sich. Sie ist spannend erzählt, sorgt gelegentlich für Gänsehaut und verleitet zur Recherche im Internet. Das Thema „Trepanation“, was behandelt wird, gibt es ja tatsächlich. Gruselig …


Viel Spaß beim Lesen.


Produktdetails
Titel Homunculus
Genres Seinen, Horror
Autor/Zeichner (m/w/d) Hideo Yamamoto
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 18 Jahren
Seitenanzahl 336
Serie Homunculus
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-7555-0176-3
Verlag EGMONT
Kaufmöglichkeiten Amazon / Thalia / EGMONT Manga


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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