Digimon Tamers - Die komplette Serie

Ein Stück aus meiner Kindheit: Von der Schule nach Hause kommen und direkt vor den Fernseher setzen, wo die neue Folge Digimon läuft. Daran fühlte ich mich jetzt 15 Jahre später erinnert, als ich die Blu-Ray-Box von »Digimon Tamers« ansah, welche von »Plaion Pictures« veröffentlicht wurde. Das Schöne daran ist, ich entdeckte eine Menge Details, die mir früher nie aufgefallen sind. Nostalgie pur.

Worum es in »Digimon Tamers« geht:

»Digimon Tamers« ist die dritte Serie, im Digimon-Universum spielt. Jedoch hat sie nicht mit Digimon und Digimon 02 zu tun, bis auf die Existenz von Digimons und der Digiwelt.

Takato verbringt seine Freizeit am liebsten mit allem, was mit Digimon zu tun hat, sei es mit dem Kartenspiel oder selbst mit dem Zeichnen von neuen Digimon. Dafür kommt man auch mal zu spät zur Schule. Immerhin fand er eine seltsame Karte, welche seinen Kartenscanner in ein D-Power verwandelt. Das kleine, technische Gerät hat eine Konzeptzeichnung des von Takato erfunden Guilmon eingescannt. Daraufhin taucht dieses Digimon in der realen Welt auf. Wird ein frisch geschlüpftes Digimon sich gleich vorbildlich verhalten? Natürlich nicht. Guilmon sorgt in der Schule für Chaos, jagt dem Direktor einen großen Schreck ein und mopst alle Brötchen aus dem Laden von Takatos Eltern. Zu allem Überfluss trifft er noch auf Henry und Terriermon, die sich ... bestens verstehen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten raufen sich die beiden aber zusammen. Schnell treffen sie auf Rika und ihr Renamon. Sie behauptet, Digimon sind nur zum Kämpfen da und greift Guilmon an.

Die drei Protagonisten schließen sich zusammen, werden jedoch unterschiedlich bleiben:

• Takato hat das Herz am rechten Fleck und ist leicht zu begeistern. Er ist seinem Digimon Guilmon sehr loyal gegenüber, wenn er auch zunächst nicht der beste Tamer im Kampf ist.
• Henry ist eher vorsichtig. Er möchte nicht, dass Terriermon auffällt oder digitiert. Dafür hat er seine Gründe. Terriermon würde aber gerne mehr kämpfen.
• Rika möchte nur, dass ihr Partner Renamon stärker wird. Daher jagt sie den Kampfgelegenheiten quasi hinterher. Für Freunde hat sie wenig übrig, auch zu Renamon hat sie ein eher kühles Verhältnis.

Auch die Digimons entwickeln sich weiter. Gerade Guilmon wirkt am Anfang eher wie ein Kleinkind – sprechen kann er noch nicht und auch ansonsten stellt er eine Menge naiven Unfug an. Jedoch lernt er schnell die menschliche Sprache und hält sich an Regeln, die nicht ohne Grund existieren.

Nach vielen Abenteuern in ihrer Welt verschlägt es die Freunde schließlich in die Digiwelt, wo neue Herausforderungen und Gefahren auf sie warten …

Einschätzung:

Schon im Menü erwartet ein der altbekannte Soundtrack. Ja, es gab auch andere prägende Digimonlieder neben „Leb deinen Traum“. Nerds wie ich hatten eine Sammlung aller Lieder auf CD und später auf dem eigenen MP3-Player. Als Nächstes trafen mich die emotionalen Szenen der Serie im maximalen Nostalgieflash. Ich hatte schon immer die Vermutung, dass ein Großteil meiner kindlichen moralischen Bildung auf diese Serie zurückzuführen ist, beim rewatchen bestätigte sich dieser Eindruck.

Bei »Digimon Tamers« ist nicht immer nur höher, schneller, stärker und digitieren das Ein und Alles. Es geht darum, Freunde zu schützen, dabei aber auch auf sich selbst zu achten und mit schweren moralischen Entscheidungen umzugehen. Wenn mir jetzt jemand sagt, Digimon ist doch eh nur eine billige Kopie von Pokémon, der hat sich einen Satz warme Ohren verdient.

Die Serie ist an keiner Stelle offensiv-moralisierend, sondern nach wie vor eine vorwiegend heitere Kinderserie. Einige Szenen fielen mir jetzt als Erwachsene allerdings erst richtig auf: zum Beispiel erwähnt die Lehrerin am Stundenende, dass sie doch gerne mehr Stoff geschafft hätte. Oder Takatos Eltern sowie zwei Lehrer haben in ihren Dialogen jeweils mehrere Anspielungen, die ebenfalls eher an Erwachsene gerichtet sind.

Am Zeichenstil der Serie erkennt man, dass sie aus dem Jahr 2001 stammt. Die Animationen waren noch ruhiger und die Hintergründe wirkten eher wie handgezeichnet. Es wurde viel mit Kameraschwenks und Zoom gearbeitet. Dennoch schaffte man mit den einfach technischen Möglichkeiten schon damals beeindruckende Effekte. Calumon könnte vermutlich auch mit moderner Technik nicht putziger / niedlicher wirken und die Digitationen nicht viel eindrucksvoller sein.

Fazit:

Wer mit »Digimon Tamers« aufgewachsen ist und jetzt sagt „kenn ich noch alles von damals“, der sollte die Serie unbedingt erneut mit dem Blick eines Erwachsenen ansehen. Staunen garantiert. Und wer diese Serie noch nicht kennt, hat sowieso etwas verpasst. Von daher kann ich diese Anime-Serie alle Action-Adventure-Fans und auch Fans von Pokémon nur empfehlen.

Quelle: »YouTube«

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.