AKIRA » Review

Akira Junge mit schwarzrot gestreiftem Pullover und Waffe in der Hand in Gefahr
»AKIRA« war, ist und bleibt Kult. Erst, wenn man diese Geschichte kennt, ist man ein echter Otaku.

Wenn man Anime und Manga Fan ist, dann kennt man mit hoher Wahrscheinlichkeit »Katsuhiro Otomo« und sein Meisterwerk »AKIRA«, welches wie kein anderes Werk dieses faszinierende Genre auf der ganzen Welt bekannt machte. Auch wenn es Anime-Serien wie »Captain Future« und »Heidi« bereits im Vorfeld gab, »AKIRA« trug maßgeblich zum Siegeszug der japanischen Erzähl- und Zeichenkunst bei.


Nach all den Jahren liegt mir nun endlich Bd. 1 zur gleichnamigen Manga-Serie »AKIRA« von »CARLSEN« zur Rezension vor. Mit endlich meine ich, dass ich es schon lange vorhatte, in dieses Meisterwerk hineinzulesen. Und jetzt, da mir Bd. 1 vorliegt, kann ich es kaum erwarten. Ich bin schon sehr gespannt, wie nah der Anime eigentlich am Manga ist.


Worum es in »AKIRA« geht:


Anders als im gleichnamigen Anime wurde Tokio nicht am 16. Juli 1988, sondern erst am 6. Dezember 1992, um 14:17 Uhr durch eine neuartige Superwaffe zerstört. Was folgte, war der dritte Weltkrieg. Dass der dritte Weltkrieg die Erde als Trümmerhaufen zurückließ, versteht sich schon fast von selbst. Im Anime beginnt der Wiederaufbau im Jahr 2019, also 31 Jahre nach der schrecklichen Katastrophe. Im Manga beginnt der Aufbau viel später, und zwar 38 Jahre danach, im Jahr 2030.


Kaneda lebt mit seiner Motorradgang in Tokyo. Sie lehnen sich gegen das neue System auf, da sie es einfach zum Kotzen finden. Ähnlich der Jugend von heute fragen sie sich, warum sie sich überhaupt anstrengen sollen und worin der Sinn eines geregelten Lebens besteht. Sie empfinden es als viel cooler, des Nachts mit ihren Motorrädern durch die Straßen zu jagen, egal ob legal oder illegal. Auf einer dieser Fahrten passiert ein schreckliches Unglück, Tetsuo stürzt, da ein Kind, welches wie ein alter Mann aussieht, auf einmal mitten auf der Straße steht. Als Akira ihn zur Rede stellen will, löst er sich plötzlich auf. Während Tetsuo schwer verletzt auf der Straße liegt, taucht das Militär auf, organisiert einen Notarzt und verschwindet gleich wieder. Sie scheinen etwas zu suchen?


Im Übrigen verschwindet auch Tetsuo und niemand weiß, wohin. Als er dann wieder auftaucht, scheint etwas nicht zu stimmen. Nichts scheint mehr, wie es war. Kaneda wird in ein Abenteuer hineingezogen, welches sehr gefährlich ist und nicht nur einmal sein frühzeitiges Ableben zur Folge hätte, wäre sein Schutzengel nicht so talentiert. Man sollte sich nicht mit dem Militär anlegen. Das zuvor erwähnte Kind, im Greisenalter, umgibt ebenfalls ein gefährliches Geheimnis. Und er scheint nicht der Einzige seiner Art.


Was ist eigentlich mit Tetsuo los, da er sich zusehends verändert? Und was ist das für eine merkwürdige Geheimorganisation, die anscheinend mehr über dieses merkwürdige Kind weiß?


Einschätzung:


Das Wichtigste zuerst: Die Manga-Serie ist natürlich wesentlich komplexer als der Anime. Schon allein im Bd. 1 gibt es so viele Geschehnisse, von denen ich im Anime nie etwas gesehen habe. Das bedeutet aber nicht, dass der Anime eine schlechte Umsetzung ist. Ganz im Gegenteil, ich liebe den Anime. Die Liebe zum Detail ist genauso zu erkennen wie in der Manga-Serie. Ein Beispiel gefällig? Startet mal den Anime und spult kurz zur Szene in der Bar, wo sich die Gang das erste Mal trifft. Beobachtet die Musikbox und euch wird ein ziemlich feines, aber absolut geniales Detail auffallen. Falls das nicht so ist, hinterlasst einen Kommentar und ich erkläre euch genau, was ich meine.


Die Manga-Serie selbst ist der Hammer. Kein Wunder, dass sie Kultstatus besitzt. Es würde mich nicht wundern, wenn diese Serie auch noch in 100 Jahren gelesen wird. Genau genommen müsste man nur das Katastrophenjahr anpassen und schon befinden wir uns in der aktuellen Zeit. Ich will damit sagen, würde diese Manga-Serie heute veröffentlicht, sie könnte gar nicht aktueller sein. Das muss man erst mal hinbekommen. Meinen Respekt an den Autor.


Wie schon weiter oben erwähnt, ist die Manga-Serie sehr umfangreich. Es gibt diverse spannende Charaktere, mit entsprechenden Handlungssträngen, man ist schon fast genötigt, sich Notizen zu machen, um nicht Gefahr zu laufen, den Überblick zu verlieren. Das ging mir anfangs auch beim Anime so. Aber macht das nicht eine gute Serie aus? Wer will schon eine langweilige Geschichte lesen, geschweige denn in bewegten Bildern sehen? Umso erfreulicher ist es, dass es Werke wie diese gibt. Und die Tatsache, dass die Geschichte so komplex ist, macht sie umso interessanter.


Obwohl Bd. 1, 360 Seiten hat, sucht man die Seiten regelrecht weg. Es war fast unmöglich, Bd. 1 aus der Hand zu legen. Und dann noch die ganzen detaillierten Panels. Es bereitet Freude, sie zu betrachten, obwohl viele von ihnen verstörend wirken. Denn schließlich befinden wir uns in einer postapokalyptischen Zukunft und nicht auf einem Ponyhof.


Fazit:


»AKIRA« war, ist und bleibt Kult. Erst, wenn man diese Geschichte kennt, ist man ein echter Otaku.


Hier geht es zum »Original Pressebericht AKIRA«!


Quelle »Animeszene«


Produktdetails
Titel AKIRA
Genres Science-Fiction, Drama
Autor/Zeichner (m/w/d) Katsuhiro Otomo
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 16 Jahren
Seitenanzahl 360
Serie AKIRA
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-74521-7
Verlag CARLSEN
Kaufmöglichkeiten Amazon / Thalia / CARLSEN


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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