Planetes Perfect Edition » Review

Astronaut im roten Raumanzug schwebend über der Erde
Ich gestehe, dass ich aufgrund des Titelbildes etwas anderes erwartet habe, und zwar die zuvor erwähnten Weltraumschlachten.

Liebhaber klassischer Science-Fiction-Geschichten kommen aktuell bei »CARLSEN« auf ihre Kosten, wenn sie zur Manga-Serie »Planetes« greifen, welche in einer Perfect Edition neu aufgelegt wurde. Bevor ihr euch nun epische Raumschlacht vorstellt, dem ist nicht so. Warum handelt es sich dennoch um eine preisgekrönte Science-Fiction-Manga-Serie?


Worum es in »Planetes« geht:


Diese Geschichte erzählt von drei Astronauten, welche Weltraumschrott einsammeln. Falls ihr euch gerade denkt, so etwas gibt es doch gar nicht, ihr irrt. Um die Erde kreisen diverse defekte und unbenutzte Satelliten sowie Raketentriebwerke und andere Stoffe, die ins All geschossen wurden. Und täglich wird es mehr. Dieses Material stellt eine enorme Gefahr für zukünftige Satelliten und Raketen dar. Kurzum muss es einen Schrottsammler im Weltraum geben.


Kommen wir zurück zu unseren drei Astronauten.


Als Erstes hätten wir Yuri, der seine Frau bei einem Weltraumunfall verloren hat. Und da ich euch gerade erklärt habe, dass um die Erde massig Weltraumschrott schwebt, Folgendes: In Zukunft wird es möglich sein, höher als 12.000 m zu fliegen. Ich freue mich schon sehr darauf. In dieser Geschichte fliegen die Protagonisten in der Exosphäre, also 150 km über der Erdoberfläche. Da nun mal dieser Bereich voller Weltraumschrott ist, wird das Flugzeug, in dem sich die beiden befinden, von einer Schraube oder einem anderen Gegenstand getroffen. Im Gegensatz zur Erde kann eine einfache Schraube im Weltraum zu einem gefährlichen Geschoss werden. Und dieses gefährliche Geschoss sorgt letztlich für den Absturz der Maschine. Wie durch ein Wunder überlebt Yuri. Ob er sich darüber freut oder nicht, wird nicht wirklich aufgeklärt. Das Einzige, was uns als Leser erklärt wird, er sucht als Schrottsammler nach Gegenständen seiner Frau. Da die Leiche seiner Frau niemals gefunden wurde, kann es sogar sein, dass er sie im Weltall schwebend findet.


Dann haben wir da noch den jungen Hachimaki, dessen großes Ziel es ist, sein eigenes Raumschiff zu besitzen. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet er als Schrottsammler im Weltraum. Ihm ist keine Aufgabe zu schwer und auch wenn es gefährlich wird, kann man sich auf ihn verlassen, wie Yuri unfreiwillig erfahren durfte.


Die Dritte im Bunde ist die Piloten Fei. Sie ist mit ihrem Leben zufrieden, geht gerne ihrer Arbeit nach und erfreut sich an einfachen Dingen wie dem Rauchen einer Zigarette.


Im Grunde war es das auch schon. Es gibt also keine Weltraumschlachten oder irgendwelche anderen weit hergeholten Szenarien. In dieser Geschichte geht es einfach nur um diese drei Personen und um ihre Erlebnisse, die normal und dramatisch sind.


Einschätzung:


Wenn ihr bisher gelesen habt, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder findet ihr das, was ich gerade erzählt habe, interessant oder ihr denkt euch, was für ein Müll. Wenn ihr zweitens denkt, dann irrt ihr euch gewaltig. Die Geschichte ist wirklich gut erzählt und es bereitet Freude dieses Werk zu lesen. Denn neben dem, was wir aus Science-Fiction gewohnt sind, gibt es auch noch ein normales Leben. Und genau von diesem normalen Leben erzählt diese Manga – Serie, auf sehr ruhige, aber dennoch unterhaltsame Weise.


Was mir hervorragend gefällt, das ist die Detailverliebtheit. Viele der Panels sind wundervoll umgesetzt. Man kann richtig nachvollziehen, wie es wohl sein mag, wenn man auf Mutter Erde schaut. Schade, dass diese Möglichkeit aktuell nur den Astronauten zur Verfügung steht. Und wenn wir schon dabei sind, diese Serie beinhaltet wichtige Informationen, die mir bis dato überhaupt nicht bekannt waren. So wusste ich zum Beispiel gar nicht, dass auf dem Mond die Strahlung zwölfmal so hoch ist wie auf der Erde. Das heißt, wenn wirklich die Mondbasis zeitnah gebaut wird, dann muss sich die Menschheit mit dieser Strahlung auseinandersetzen. Tut sie es nicht, werden viele Leute an Leukämie erkranken.


Fazit:


Ich gestehe, dass ich aufgrund des Titelbildes etwas anderes erwartet habe, und zwar die zuvor erwähnten Weltraumschlachten. Dass sich diese Serie mit den Nebensächlichkeiten des Weltraums beschäftigt, gefällt. Wer hätte gedacht, dass eine solche trockene Geschichte so spannend sein kann? Ich kann gut nachvollziehen, warum diese Serie ausgezeichnet wurde. Sowohl Neueinsteiger als auch alte Hasen sollten unbedingt in diese Science-Fiction-Manga-Serie hinein lesen.


Ich muss doch blank mal nachschauen, ob es dazu eine gleichnamige Anime-Serie gibt. Und sollte das so sein, hoffe ich, dass sie genauso wunderbar umgesetzt wurde.


Hier geht es zur »Leseprobe von: Planetes Perfect Edition«!


Quelle »CARLSEN«


Produktdetails
Titel Planetes Perfect Edition
Genres Science Fiction
Autor/Zeichner (m/w/d) Makoto Yukimura
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 14 Jahren
Seitenanzahl 360
Serie Planetes Perfect Edition
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-80024-4
Verlag CARLSEN
Kaufmöglichkeiten Amazon / Thalia / CARLSEN


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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