Blade of the Immortal Perfect Edition » Review

Dass ein Jahrzehnte alter Manga auch heute noch überzeugen kann, davon kann man sich bei „Cross Cult“ überzeugen, denn der Publisher hat die alte und sehr beliebte Manga-Serie „Blade of the Immortal“, welche heute unter Sammlern heiß begehrt ist, in einer unzensierten Neuauflage als Perfect Edition auf den Markt gebracht. Und als wäre das noch nicht genug, können sich Fans über einen sehr aufwendigen Druck freuen, der in seiner Qualität jedes Sammlerherz höher schlagen lässt.

Worum es in „Blade of the Immortal“ geht:

Die Geschichte ist in Japan in der „Edo-Zeit“ angesiedelt. Die Edo-Zeit ist mit die wichtigste Zeit in der Geschichte Japans. Unsere Geschichte beginnt zu der Periode, in der der Einfluss des Shoguns abnimmt und die Zeit der Meiji Ära, welche die Modernisierung Japans einläutete und die Samurai abwählte, beginnt.

Der Ronin Manji, welcher (so heißt es) 100 Männer getötet hat, darunter auch den Ehemann seiner kleinen Schwester Machi, ist es leid zu kämpfen. Ein guter Vorsatz, wenn er denn umsetzbar wäre.

Durch einen Zufall trifft Manji eine Nonne. Diese Nonne verabreicht ihm heilige Blutwürmer, welche sich in seinem Körper vermehren und ihm so ein langes Leben geben. Diese Blutwürmer sorgen sogar dafür, dass er nicht sterben kann, wenn er mal tödlich verletzt wird. Die einen würden nun sagen, dass dies doch super sei. Er hingegen findet das dann doch nicht mehr so prickelnd.

Eines Tages tötet Manji den Bruder eines Ganganführers, woraufhin dieser seine kleine Schwester Machi entführt. Der Anführer will erreichen, dass Manji gegen die ganze Gruppe in die Schlacht zieht, um sie zu befreien. Sollte er dies nicht tun, würde sie sterben. Anders als erwartet lehnt Manji ab, da er einfach kein Lust mehr auf solche Spielchen hat. Dies hat leider den Tod seiner Schwester zur Folge. Rasend vor Wut metzelt Manji daraufhin die gesamte Gruppe nieder.

So kann es nicht weitergehen, denkt sich Manji. Und so sucht er die Nonne auf, um ihr ein Angebot zu machen, damit sie die Blutwürmer wieder entfernt und er doch irgendwann sterben kann. Er bietet ihr an, dass er für die 100 ehrbaren Männer, die er einst getötet hat, 1000 böse Menschen tötet. Die Nonne willigt in seinen Vorschlag ein. Doch dann wird eine zufällige Begegnung sein Leben um einiges verändern…

Einschätzung:

Ich kann verstehen, warum es so viele Fans der Manga-Serie „Blade of the Immortal“ gibt. Die Geschichte kann sich durchaus sehen lassen. Zwar mag sich alles in einem fiktiven Bereich bewegen, durch die historischen Personen und Gruppierungen, die Erwähnung finden, wirkt das Ganze doch sehr glaubwürdig. Meinen Respekt an den Autor.

Storytechnisch und auch zeichnerisch könnte „Blade of the Immortal“ von einem aktuellen Mangaka stammen. Ich will damit sagen, dass man dieser Serie ihr Alter überhaupt nicht ansieht, wie es oftmals bei anderen Vertretern der Fall ist. Das gefällt.

Auf jeden Fall erwähnenswert ist der aufwendige Druck seitens des Verlages. Überhaupt finde ich, dass „Cross Cult“ qualitativ eine Spitzenposition unter den Verlagen belegen würde, würde es eine Hitparade diesbezüglich geben. Schon allein das Cover, welches sich durch seine spezielle Druckweise wie Leder anfühlt, ist spitzenmäßig umgesetzt. Dazu der aufwendige Druck im Inneren und (!) die farbigen Seiten, die zusätzlich auf den geneigten Leser warten.

Die Dicke des ersten Bandes hat mich am Anfang etwas schockiert. Wie ich dann aber später feststellen durfte: es handelt sich nicht nur um Band 1 sondern auch gleich um Band 2. Das macht die Sache natürlich gleich viel angenehmer.

Ein wichtiger Fakt, der evtl. dem einen oder anderen Leser sauer aufstoßen wird, es wird ein Symbol bei der unzensierten Version gezeigt, welches fest in der deutschen Geschichte verankert ist. Auch wenn es in der umgekehrten Version dargestellt wird, hat es dennoch einen faden Beigeschmack. Da dieses spezielle Zeichen aber nicht aus der deutschen Geschichte stammt, sondern nur missbraucht wurde und weil dieses Zeichen für die Story schon irgendwie wichtig ist, wird es mit abgelichtet. „Cross Cult“ hat sich dabei etwas gedacht und am Ende des Buches dazu ein Statement in ausführlicher Form hinterlassen. Man hat sich also eindeutig im Vorfeld Gedanken gemacht. Meinen Respekt an den Verlag!

Fazit:

Mit der Veröffentlichung von „Blade of the Immortal“ hat „Cross Cult“ viele Fans glücklich gemacht, die keine Sammlerpreise für die alte Auflage von „Egmont“ zahlen wollten. Und nicht nur das! „Cross Cult“ hat auch noch die Neuauflage inhaltlich und optisch völlig überarbeitet. Dass dieses Werk nun unzensiert vorliegt, rundet die ganze Sache ab. Alte und auch neue Fans können hier bedenkenlos zugreifen.

Hier geht es zur „Leseprobe von Blade of the Immortal“

Quelle: „Cross Cult“

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und das Bildmaterial bedanken.