Action überraschte mich

Letztes Jahr überraschte mich das Playstation-4-exklusive Game „Death Stranding“ von „Hideo Kojima“ auf seine ganz eigene Art und Weise. Euch erwartet eine abgedrehte Science-Fiction Welt mit Mechaniken, die jeder Genrebeschreibung trotzen, und Charakteren, die von sehr bekannten Darstellern gespielt werden.


Worum es in „Death Stranding“ geht:


Amerika ist am Ende. Seit dem apokalyptischen Ereignis, bekannt als „Death Stranding“, ist die Welt aus den Fugen geraten. Der Zeitregen lässt alles, was er berührt, rapide altern, die Toten zieht es in die Welt der Lebenden und die Landschaft ist eine von Kratern geprägte Einöde. Die wenigen verbliebenen Menschen suchen Zuflucht in isolierten Städten und versprengten Bunkern. Die einzigen, die sich heraus in diese lebensfeindliche Umgebung wagen, sind die Porter: Paket-boten, die den Elementen und anderen Gefahren trotzen.


Du bist Sam Porter Bridges, gespielt von „The Walking Dead"-Star Norman Reedus und nimmst dich der monumentalen Aufgabe an, Amerika Stück für Stück wieder zusammenzusetzen. Auch versuchst du die Menschen wieder zusammenzuführen, indem du Pakete von A nach B lieferst, mit einem Baby in einer Kapsel als einzige Hilfe. Was sich absolut bizarr anhört, wird im Spiel schnell zur Normalität. Sp läuft man durch karge Landschaften, erklimmt steile Berge und macht einen großen Bogen um geisterartige Wesen und Terroristen.


Mehr soll zum Setting und zur Story nicht verraten werden, da ein großer Reiz des Spiels sein Mysterium ist. Wer mit dem Kopf dabei ist, findet eine wirklich sonderbare, jedoch stimmige Welt vor. Im weiteren Spielverlauf trifft man auf bunte Charaktere, unter anderem gespielt von Lea Seydoux, Troy Baker und Mads Mikkelsen.


Der Fokus des Gameplays liegt verblüffender Weise auf der Fortbewegung. Manchmal mit Gefährt, doch meist zu Fuß bereist man die weitläufige und einsame Welt und muss dabei auf seine Fracht achtgeben. Die größten Feinde sind hier meist keine Monster, sondern Flüsse, unebenes Terrain, Klippen und andere Hindernisse. Ist man zu unvorsichtig über rutschige Flächen gelaufen oder hat sich mit Fracht vollgeladen und verliert dann die Balance, dann geht das zu Lasten der Ware und damit der Bewertung des Auftrags, bis hin zum Game Over. Dass die Umgebung und die Physik die wahren Herausforderungen sind, macht „Death Stranding“ einzigartig.


Auch wenn man in der Welt kaum freundliche Gesichter auf seinen Reisen trifft, so ist man nie ganz allein. Obwohl man nie einem Spieler über den Weg läuft, freut man sich über die Hilfe und die Lebenszeichen von anderen in der Open World.


Ganz ohne Kämpfe kommt das Spiel dann doch nicht aus. Terroristen und geisterartige Wesen wollen einem nämlich ans Leder. Die meisten davon kann und sollte man umgehen, bis auf die für Kojima-Spiele üblichen Bossfights. Und, seien wir mal ehrlich, es wäre kein Kojima-Spiel ohne bombastisch inszenierte Bossfights.


„Death Stranding“ bietet einem je nach Tempo und Genauigkeit von 30 bis über 100 Stunden Spielspaß. Das meiste geht davon zwar auf die Kappe des Gameplays, jedoch zeigt sich Kojima mit stolzen zwölf Stunden Cutscenes auch sehr von seiner cinematischen Seite.


Einschätzung:


Selten habe ich etwas so sonderbar Anderes erlebt und genossen. Das Fortbewegungsgameplay, die originelle Welt und besonders die musikalische Untermalung von diversen Interpreten, vor allem, aber nicht nur, von der isländischen Band „Low Roar“, haben mich in ihren Bann gezogen. All das stützt die Story, die mir Spaß, interessante Perspektiven und zuletzt Tränen bereitet hat.


Aber! Die Erzählung ist nicht tadellos. Manchmal verliert sie an Fahrt oder beschäftigt sich zu sehr mit ihrer Technik oder den übergreifenden Themen und Motiven. Das endet darin, dass der Geschichte jegliche Subtilität genommen wird und sie sich lange, oft und laut selbst erklärt. Die Ironie finde ich besonders amüsant, da viele Menschen vor Veröffentlichung überzeugt waren, dass dieses Spiel vollkommen unerklärlich bleibt. „Death Stranding“ rutscht, wie Sam Porter es auch manchmal tut, in die falsche Ecke und "übererklärt" sich selbst. Das geht manchmal zu Kosten des Pacings und kann langweilen oder besonders aufmerksame Spieler frustrieren.


Fazit:


„Death Stranding“ ist polarisierend. Entweder man nennt es einen "DHL-Simulator mit undurchschaubarer Geschichte" oder man findet eine der einzigartigsten Spielerfahrungen der letzten Jahre, welche kompromisslos ihre Vision durchzieht. Ich kann es wärmstens an die empfehlen, die Geduld mitbringen, nach ganz neuem Gameplay suchen und nicht von einsamen Bergwanderungen abgeschreckt sind.


Also schnallt euch das Baby auf die Brust und los gehts!


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Quelle „YouTube


Produktdetails
Titel Death Stranding
Genres Action, Science Fiction, Mystery, Adventure
Entwicklerstudios Kojima Productions
Plattform PlayStation 4, Windows
FSK ab 16 Jahre
Publisher Sony Interactive Entertainment
Kaufmöglichkeiten - Direktlink amazon / Thalia / Sony Interactive Entertainment


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Bildmaterial bedanken.

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