Tada Never Falls in Love » Review

Wer sich durch meine Reviews auf »Animeszene.de« klickt, findet zahlreiche Genres, die mich interessieren. Von Horror über Sci-Fi bis zum historischen Drama, begeistert und interessiert mich im Bereich Anime/Manga eine Vielzahl unterschiedlicher Stilrichtungen. Eine klassische Romantikkomödie gehört eigentlich eher weniger zu meinen Prioritäten. Vielleicht ist es gerade deshalb spannend, den Selbsttest zu wagen und sich eine solche Serie zu Gemüte zu führen. Die Rede ist von der Anime-Serie »Tada Never Falls in Love«, welche bei »Koch Films GmbH« unter dem Label »KSM« im Programm ist.


Na dann wollen wir mal …


Einleitung


Mitsuyoshi Tada ist angehender Fotograf aus Leidenschaft und stets auf der Suche nach einem schönen Motiv. Als er eigentlich nur kurz die Pracht der blühenden Kirschblütenbäume knipsen möchte, läuft ihm unerwartet eine europäische Touristin vor die Linse. Die blonde Schönheit, welche vom ersten Moment an, eine Aura von Lebensfreude und Anmut zu umfangen scheint, stellt sich ihm als Teresa Wagner vor. Aufgedreht und neugierig, kann sie ihre Freude über dieses neue Land, seine Menschen und Kultur kaum in Worte fassen.


Vieles ihres bisherigen „Wissens“ bezieht sie dabei aus der nicht ganz ernst zu nehmenden fiktiven TV-Serie „Der Regenbogen-Shogun“.


Teresa erklärt, auf der Suche nach ihrer Reisebegleitung zu sein. Beide haben sich in einem kurzen verträumten Moment ihrerseits aus den Augen verloren und nun hat nicht mal mehr ihre Digicam genug Akku, um sie vor den schönen Kirschblüten fotografieren zu können. Zumindest bei Zweiterem kann Mitsuyoshi Abhilfe verschaffen und legt kurzerhand ihre Speicherkarte in seine Kamera, um den gewünschten Schnappschuss zu ermöglichen.


Insgesamt ist sein erster Eindruck von Teresa zwar nicht frei von Skepsis und Verwirrung, aber mehr oder weniger fasziniert sie ihn auch.


Am Abend auf dem Nachhauseweg trifft er sie erneut wieder. Immer noch orientierungslos und im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehend. Er bietet ihr an, mit zum Café seines Großvaters zu kommen. Mitsuyoshi unterstützt diesen tatkräftig bei der Gästebetreuung und wohnt zudem in den Räumlichkeiten über dem Etablissement. Das Personal bereitet Teresa sogleich einen warmen und herzlichen Empfang, sie fühlt sich unter den freundlichen Leuten sichtlich wohl. Außerdem macht sie Bekanntschaft mit Mitsuyoshis Kumpel Kaoru. Schnell beginnt der Schönling und sich am liebsten selbst vermarktende Influencer die junge, liebliche Frau zu umgarnen. Die ebenfalls neu eingetroffene Alexandra schätzt sein Verhalten etwas zu Überdramatisch ein und verpasst ihm einen heftigen Tritt inklusive eines blauen Auges.

Wie soll er das nur seinen Followern erklären? :)


Nachdem alle Missverständnisse ausgeräumt wurden, stellt sich heraus, dass es sich ihr bei um die besagte Reisebegleitung und gute Freundin Teresas handelt.

Dankbar verabschieden sich die beiden und ziehen weiter zu ihrem Hotel.


Als am nächsten Morgen zwei neue Austauschschülerinnen aus Larsenburg (vgl. mit Luxemburg) vorgestellt werden, staunen die Freunde nicht schlecht, vor sich die beiden Mädels wiederzusehen. Besonders Teresa ist angetan von der Idee, dem Fotoclub der Schule beizutreten. Jenem Club also, in dem auch Mitsuyoshi und Kaoru Mitglieder sind.


Einschätzung


Meine bisherigen Erfahrungen mit Romantikkomödie sind eher marginal und bis auf die liebenswerte Manga-Reihe »Hiyokoi«, habe ich auch nichts davon positiv assoziiert, sondern war schon immer wesentlich mehr dem Girls Love Genre zugetan. Wie ordne ich also »Tada Never Falls in Love« unter diesen Vorzeichen ein? Ich würde sagen, gutes Mittelmaß trifft es am besten. Nichts an diesem Anime ist herausragend oder besitzt ein Alleinstellungsmerkmal, aber er schafft es dennoch, auf lockere Art gut zu unterhalten und mir den einen oder anderen Schmunzler aufs Gesicht zu zaubern.


Ein humoristisches Highlight war hierbei definitiv die von Teresa so gehypte Serie „Der Regenbogen-Shogun“, die herrlich unfreiwillig komisch und trashig daherkommt. Diese augenzwinkernde Ironie hätte ich hier nicht erwartet.


Zu den weiteren heimlichen Stars gehören Nyanko, der dicke Kater von Mitsuyoshi, sowie Hajime, seines Zeichens Leiter des Fotoclubs mit absurd perversen Neigungen. Sein Overacting ist vergleichbar mit einem klassischen Harem-Protagonisten und sinngemäß sagt man sich immer wieder:

„Alter, das ist jetzt nicht dein Ernst, oder!?“ :)


Stichwort Overacting, genau diesen Aspekt empfand ich bei Kaoru wiederum als deutlich negativer. Sein arrogantes Gehabe und ebenso der auf ihn häufig angewendete Slapstick Humor begannen mich schnell zu ermüden und zu langweilen. Gleiches gilt für den Running Gag in Form seiner Angst vor Alexandra, der gefühlt ständig aufgegriffen wird und ehrlich gesagt schon nach der 3. Wiederholung nicht mehr lustig war. Für mich persönlich der Charakter, mit dem ich am meisten meine Probleme hatte.


Kommen wir zu den beiden Hauptfiguren. Teresa weckt als süßer Sonnenschein mit einem großen Gerechtigkeitssinn sicherlich Sympathien, wirkt aber trotzdem arg wie die typisch klischeehafte Prinzessin. Meinem persönlichen Geschmack sagt da schon mehr die zynische und harte Alexandra zu.


Als männlicher Protagonist besticht Mitsuyoshi bisher vor allem durch seine ansteckende Begeisterung für Fotografie, weniger seine Persönlichkeit. Die offensichtliche Schleichwerbung für Kameras der Marke Nikon irritiert etwas, aber insgesamt gefällt mir auch diese erfrischende Komponente in der Story gut. Generell beschreibe ich bei allen Charakteren nur den Ist stand, in welche Richtung ihre Entwicklung gehen wird, lässt sich zumindest teilweise noch nicht einschätzen.


Bei praktisch allen wichtigen handlungsrelevanten Personen kristallisieren sich schon jetzt mögliche Beziehungen und romantische Gefühle heraus. Wie sagte schon Lennon: „All You Need Is Love“. Nichts an diesen Verknüpfungen ist aufgesetzt und es macht stets einen glaubwürdigen Eindruck. Bei so viel Liebe in der Luft hätte es aber auch gerne mehr Raum für Diversität geben können, denn homosexuelle Beziehungen sucht man hier leider vergebens. Zugegebenermaßen wird das in Animes dieser Art wohl aber auch kaum zu finden sein.


Zeichnerisch ist alles hübsch sowie zum Setting passend anzusehen und der Soundtrack lässt sich ebenso angenehm hören, allerdings ohne nachhaltig im Ohr hängenzubleiben.


Fazit


Trotz Licht und Schatten zu fast gleichen Teilen, ist »Tada Never Falls in Love« ein grundsolide und unterhaltsame Romantikkomödie für zwischendurch und zum „einmal sehen“. Selbst als genrefremder Zuschauer interessiert mich, wie die Geschichte weitergehen wird. Noch mehr würde ich mir allerdings eine tatsächliche Umsetzung von „Der Regenbogen- Shogun“ wünschen. Vielleicht gibt’s ja eines Tages ein Spin Off. :)


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Quelle »YouTube«


Produktdetails
Titel Tada Never Falls in Love
Genres Romantische Komödie
Regisseur Mitsue Yamazaki
Medium DVD, Blu-ray
FSK ab 12 Jahre
Spieldauer 118 Minuten
Serie Tada Never Falls in Love
Sprache Deutsch (DTS-HD Master 5.1), Japanisch (DTS-HD Master 2.0)
Publisher »Koch Films GmbH« unter dem Label »KSM«
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / ANIME-planet


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

Über den Autor

Hallo mein Name ist Frank und ich bin ein humanoides Wesen vom Planeten Erde.

Neben Animes und Mangas, fühle ich mich dem Punkrock sehr verbunden und gehöre dieser Szene seit 2008 an, zocke leidenschaftlich gern, bin Fußballfan des FC Energie Cottbus, FC Sankt Pauli und vom FC Bayern München.

Filmreihen wie Star Wars, Herr der Ringe, Blade Runner und Indiana Jones nehmen einen besonderen Platz in meinem Herzen ein.

Allgemein bin ich ein begeisterter Cineast. Von 1920er Stummfilmen bis heutiger Streifen interessiert und fasziniert mich eine breite Palette an unterschiedlichsten Genres.


Politisch engagiere ich mich z.B. für die Linke, die Partei, Campact, Amnesty International oder Sea Shepherd. Ich bin Flexitarier.

Frank Profi

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