Das Recht der Erde, ein Werk, das nachdenklich macht

Wie lautet der Spruch von „Otto Walkes“ in seinem Film „Otto – Der Außerfriesische“? Die Welt wurde uns nur geliehen, aber von Zurückgeben, hat keiner etwas gesagt. Mit diesem kleinen, aber sehr intensiven Zitat möchte ich euch heute die Graphic Novel „Das Recht der Erde“ vorstellen, welche von Étienne Davodeau verfasst wurde und bei „CARLSEN“ im Programm ist.


Graphic Novels leben oftmals von der Schönheit der Natur oder dem eines Moments. Bei diesem Werk geht es auch um die Natur und wie wichtig es ist, selbige für die Nachwelt zu erhalten. Étienne Davodeau wandert auf abgelegenen Pfaden, um sie richtig zu spüren. Er hält buchstäblich inne und lässt oftmals den Moment auf sich wirken. Das ist etwas, was wir in unserer schnelllebigen Gesellschaft verlernt haben. Könnt ihr euch noch daran erinnern, wann ihr das letzte Mal innegehalten habt?


Étienne Davodeau durchwandert in diesem Werk seine Heimat Frankreich, um zwei Orte symbolisch miteinander zu verbinden. Es handelt sich um den Ort Pech Merle in Cabrerets und um das rund 170 km entfernte Städtchen Bure. Beide Orte verbindet in der Zukunft etwas ganz Besonderes. Unsere Nachkommen werden dort unsere Hinterlassenschaften vorfinden. In Pech Merle in Cabrerets sind es alte Höhlenmalereien und in Bure ein Endlager für Atommüll. Welche Hinterlassenschaft mehr Freude bereitet, darüber brauchen wir wohl nicht zu sprechen.


Atommüll, eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Auch wenn die Atomkraft im Kern, mit die sauberste überhaupt ist, der Atommüll ist es nicht. Es wird viel Schindluder mit selbigen getrieben, da es keine wirkliche Lösung gibt. Wohin mit dem ganzen radioaktiven Zeug? Die einen verklappen es im Meer, Frankreich zum Beispiel, andere buddeln Löcher und schmeißen es dort rein, aus den Augen aus dem Sinn. Andere lagern das Zeug in alte Stollen ein und so weiter, und so fort. Sollen sich doch die Nachkommen um das Zeug kümmern, nicht wahr?


Ich habe mal Google gefragt: Wie lange hält sich Atommüll?


Zitat:


Die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle sind nach 500 Jahren nicht gefährlicher als normaler Phosphatdünger für die Landwirtschaft. Nach rund 30 000 Jahren haben sie die gleiche strahlungsbedingte Giftigkeit (Radiotoxizität) wie natürliches Granitgestein. Die hochradioaktiven Abfälle strahlen nach 1000 Jahren noch etwa fünf Mal stärker als das Uranerz, aus dem das Natururan gewonnen wurde. Nach 200 000 Jahren ist die Radioaktivität auf das Niveau von Natururan abgesunken. Die radioaktiven Stoffe dürfen aber auch nach diesem Zeitraum nicht in größeren Mengen in Nahrung oder Atemwege gelangen – ebenso wenig wie chemische Giftstoffe wie Blei oder Quecksilber.


Quelle: kernenergie.ch


Umso wichtiger ist es, dass wir endlich aufhören, Atomenergie zu nutzen. Eine leichte Forderung, die aktuell kaum umsetzbar ist. Genauso hätte man damals um 1830 darum bitten können, die Industrialisierung zu stoppen. Alles benötigt seine Zeit, da es zur Entwicklung der Spezies Mensch dazu gehört. Wenn doch nur nicht die schwerwiegenden Konsequenzen wären. Zum Glück hat man dies erkannt.


An dieser Stelle möchte ich ein weiteres, sehr lehrreiches Zitat zum Besten geben, welches von „Thomas D“ aus seinem Lied „Gebet an den Planet“ stammt:


Es tut mir leid Natur

Denn deine Erben erheben sich gegen dich

Und erledigen dich

Du warst vollkommen in Vielfalt

Mit allem im Einklang

Bis der Mensch mit Gewalt in dich eindrang


All deine Schätze die am Anfang allen gut vertraut

Wichen Plätzen die auf Tränen und Blut gebaut

Ich sehe die Wunden blinder Wut

Auf deiner Haut entstehen

Obwohl auch die die dich verletzen

Damit gegen sich gehen


Anders als bei andere Graphic Novels, gibt es in diesem Werk Passagen mit massig Text. Ich möchte dies noch erwähnen, damit sich der eine oder andere nicht wundert. Es handelt sich um Gespräche mit zahlreichen Wissenschaftlern und Aktivisten, die im Vorfeld stattgefunden haben und später in die Geschichte an passender Stelle platziert wurden. So informativ diesen Interviews auch sind, so nervig ist die Schriftart, die gewählt wurde. Optisch passt es prima, stört aber gewaltig beim Lesen.


Fazit:


Die Graphic Novel „Das Recht der Erde“ ist eine spannende Reportage, welche in der Schule behandelt werden sollte. Nur so kann die junge Generation für dieses heikle Thema sensibilisiert werden. Und wer weiß, mit Sicherheit wird es eines Tages eine Lösung für diese schreckliche Hinterlassenschaft geben.


Warum schießen wir Atommüll nicht einfach ins Weltall?


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Quelle »YouTube«


Produktdetails
Titel Das Recht der Erde
Genres Graphic Novel
Autor/Zeichner (m/w/d) Étienne Davodeau
Einband Hardcover
Altersempfehlung ab 12 Jahre
Seitenanzahl 216
Serie Einzelband
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-77130-8
Verlag CARLSEN
Kaufmöglichkeiten amazon / Thalia / CARLSEN


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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