Remina » Review

Schwarzer Cover mit einem Planeten drauf
Die detaillierten und oft grotesken Zeichnungen verstärken das Gefühl der Unbehaglichkeit und schaffen eine düstere Welt, voller Klaustrophobie.

Mit dem Einzelband „Remina“ von „CARLSEN“ hat der Mangaka Junji Ito einen verstörenden Horror-Manga abgeliefert, der zeitweise so derb und übertrieben ist, dass man sich als Leser buchstäblich am Kopf kratzt. Mit seinem unverkennbaren Stil des Schreckens und der Abgründe hat Ito erneut bewiesen, warum er zu den Meistern des Horror-Genres zählt, nur nicht für mich. Warum dem so ist, das erkläre ich euch gerne.


Worum es in „Remina“ geht:


Zusammengefasst dreht es sich um die Entdeckung eines neuen Planeten und der Tatsache, dass dieser auf die Erde treffen wird. Das heißt, das unausweichliche Ende scheint gekommen. Was folgt, ist Chaos, Anarchie, Tod und Verderben.


Der Astronomen Dr. Oguro entdeckt durch Zufall diesen Planeten. Er benennt ihn nach seiner Tochter, die den Namen Remina trägt. Doch die Freude über die Entdeckung ist von kurzer Dauer, da sich der neue Planet als ein kosmisches Horrorszenario erweist. Egal auf welchen Planeten er auch trifft, dieser wird unweigerlich zerstört, ja regelrecht verschlungen. Und das ist bei Weitem noch nicht alles.


Das Ende der Menschheit scheint gekommen. Fliehen? Wohin und vor allem womit? Es versteht sich daher schon fast von selbst, dass das mysteriöse Erscheinen des Planeten fanatische religiöse Kulte weckt, die Remina für das Unglück verantwortlich machen und sie gnadenlos verfolgen. Ihr bleibt nichts weiter übrig, als zu fliehen, während die Dunkelheit und das Grauen um sie herum immer weiter zunimmt.


Einschätzung:


Der Inhalt liest sich hervorragend, nicht wahr? Junji Ito hat erneut bewiesen, dass er Horrorgeschichten schreiben/zeichnen kann, die für kurze Fingernägel sorgen. Sein einzigartiger Zeichenstil verleiht der Geschichte eine unheimliche Atmosphäre, die das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ich war zeitweise richtig nervös und zappelte hin und her. Dies änderte sich schlagartig, als Remina die Hilfe eines Obdachlosen bekam. Es ging nicht um die Hilfe, sondern um das, was dann bis zum Ende hin folgte. Das war einfach nur lächerlich. Ich kann nicht verstehen, wie man eine Geschichte so gut starten und zum Ende hin so versauen kann. Ich frage mich auch jetzt noch, ob Junji Ito keinen Plan mehr hatte, oder einfach nur fertig werden wollte.


Die detaillierten und oft grotesken Zeichnungen verstärken das Gefühl der Unbehaglichkeit und schaffen eine düstere Welt, voller Klaustrophobie. Man kann regelrecht mit Remina mitfiebern, die keine Möglichkeit der Flucht hat, da ihr buchstäblich jeder an die Wäsche will. So sind die Menschen, es ist stets ein anderer Schuld, egal ob sinnvoll oder nicht. Und dann, als die Spannung kaum noch zu ertragen war, wendet sich das Geschehen ins Lächerliche.


Fazit:


Der Einzelband „Remina“ von CARLSEN, welcher vom Horrormeister Junji Ito stammt, entführt uns in eine Welt des Wahnsinns und der Verzweiflung, wie man es real genau so erleben würde, träte solch eine Situation ein. Die Abgründe der menschlichen Psyche wurden perfekt dargestellt. Leider wendet sich die sehr spannende Geschichte zum Ende hin ins lächerliche, was äußerst bedauerlich ist. Der eigentliche Horror bleibt dabei auf der Strecke. Ich war regelrecht froh, als dieser Unsinn sein Ende fand.


Für Fans des Horror-Genres und insbesondere von Junji Ito ist „Remina“ dennoch ein absolutes Muss und sei es nur der Vollständigkeit halber.


Schade um das verschenkte Potenzial.


Hier geht es zur »Leseprobe von: Remina«!


Quelle »CARLSEN«


Produktdetails
Titel Remina
Genres Horror
Autor/Zeichner (m/w/d) Junji Ito
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 16 Jahren
Seitenanzahl 256
Serie Einzelband
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-71488-6
Verlag CARLSEN
Kaufmöglichkeiten Amazon / Thalia / CARLSEN


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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