Miroirs » Review

junge Frau Mädchen zaubert malt mit Farben goldenes Feuer Stadt bei Nacht
Der Einzelband „Miroirs“, von den Machern der Serie „The Promised Neverland“ regt sehr zum Nachdenken an.

Gelegentlich erscheinen Werke, die nicht nur eine Geschichte beinhalten, sondern viele Kurzgeschichten. Dies gilt auch für den Einzelband „Miroirs“, welche bei „CARLSEN“ erschienen ist. Enthalten sind drei Kurzgeschichten von Kaiu Shirau und Posuka Demizu, den Schöpfern der Serie „The Promised Neverland“, welche wir hier auf Animeszene für euch beleuchtet haben.


Worum es in „Miroirs“ geht:


Die erste Geschichte handelt von dem jungen Mädchen Coco, welche mit der Trennung ihrer Eltern zu kämpfen hat. Ihre große Leidenschaft sind Bücher, da sie sich so herrlich in die Geschichten träumen kann. Zum einen macht es großen Spaß und das reale Leben lässt sich so leichter ertragen.


Eines Tages verändern sich ihre Träume. Das liegt an der sogenannten Scherenhexe, die Coco eine neue Welt zeigt. Durch sie erfährt sie vieles über das Leben der Erwachsenen, was Kinder oftmals nicht nachvollziehen können. Ich sehe es täglich bei meinem 13-jährigen Sohn.


Die zweite Geschichte erzählt von der Studentin Miyu, die eine Meisterin im Rollenspiel ist. Damit meine ich nicht das Fantasy-RPG, sondern das Rollenspiel, das auch wir jeden Tag zelebrieren, um anderen zu gefallen. Miyu betreibt es halt ein wenig extremer.


Miyu liebt es, sich zu verkleiden. Einmal ist sie als strenge Arbeiterin unterwegs, dann läuft sie wieder als schrille Punkerin oder eine einfache Studentin durchs Leben. Eines Tages trifft sie auf einen netten jungen Mann, der sie gerne wiedersehen möchte. Miyu lässt ihn aber abblitzen, da es sich für sie falsch anfühlt. Das ist die Kehrseite, wenn man sich anders gibt, als man ist.


In der dritten Geschichte geht es um den Schüler Mugi Kuroiwa, der klein und schwach scheint und manchmal sogar wegen seines Aussehens für ein Mädchen gehalten wird. Dies hat unangenehme Auswirkungen bei der Damenwelt, was ihn sehr zu schaffen macht.


Mugi schwänzt immer mehr die Schule. Wer will schon ständig aufgezogen werden? Doch dann trifft er auf Akito, der vor Kurzem an die Schule gekommen ist. Akito bittet Mugi, ihm beim Klamotten kauf zu assistieren. Eigentlich völlig sinnlos, da er alles anziehen kann, was er will. Bei Mugi sieht das ganz anders aus, er muss sich in der Kinderabteilung umsehen, wenn er etwas in seiner Größe finden will. Da hat Akito eine gewagte Idee, die für mehr Körpergröße sorgen könnte.


Einschätzung:


Die drei Kurzgeschichten regen definitiv zum Nachdenken an, greifen sie doch ernsthafte Themen auf, wie sie das Leben schreiben könnte. Wie viele Kinder gibt es, die mit Trennungsschmerz leben müssen? Oder denkt mal an die Jugendlichen, die oftmals merkwürdige Kleidung tragen, um sich abzusondern. Ich denke da an die schwarzen Kapuzenshirts, die tief ins Gesicht gezogen werden. Ein anderes extremes Beispiel sind die Punks, wobei die Mädels oftmals sexy in der ausgefallenen Kleidung aussehen. Und was die dritte Geschichte angeht, auch das erlebt man regelmäßig. Besonders an der Schule machen Kleider Leute. Das erlebe ich selbst durch meinen Sohn, der Hosen nicht anzieht, die schmale Hosenbeine haben, weil ihn die anderen Jungs damit aufziehen. Sie meinen, so etwas tragen nur Mädchen.


Ich bedauere es täglich, was Kinder in unserer Gesellschaft alles erdulden müssen. Wenn man bedenkt, dass Kinder als unbeschriebenes Blatt zur Welt kommen, empfinde ich es als bedenklich, dass man als Erwachsenen selbige verurteilt, wenn sie frech sind, oder sich anders danebenbenehmen. Der Respekt lässt auch oft zu wünschen übrig. Bleibt man aber bei dem unbeschriebenen Blatt, dann sollte man eher die Gesellschaft tadeln, die Medien und die Menschen, die diese Kinder erziehen. Sie wurden einfach so, weil es gewaltig geklemmt hat.


Fazit:


Der Einzelband „Miroirs“, von den Machern der Serie „The Promised Neverland“ regt sehr zum Nachdenken an. Er sollte nicht nur von Fans gelesen werden, sondern auch von Eltern, Lehrern und allen anderen, die sich über die Jugend beschweren. Das eine oder andere könnten sie aus diesem Werk mitnehmen und ihre eigene Handlungsweise überdenken.


Hier geht es zur »Leseprobe von: Miroirs«!


Quelle »CARLSEN«


Produktdetails
Titel Miroirs
Genres Mystery, Drama
Autor/Zeichner (m/w/d) Kaiu Shirai, Posuka Demizu
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 15 Jahren
Seitenanzahl 144
Serie Einzelband
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-551-71233-2
Verlag CARLSEN
Kaufmöglichkeiten Amazon / Thalia / CARLSEN


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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