Definitely Love » Review

Es existiert ein altes Indianer-Sprichwort, das da lautet: Urteile nie über einen anderen, bevor du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist. Genau dieses Sprichwort trifft auf die Manga-Serie »Definitely Love« von »TOKYOPOP« zu. Erzählt wird die Geschichte von einer Klassenstreberin und einem Rowdy, welche sich durch Zufall schätzen und lieben lernen.

Worum es in »Definitely Love« geht:

Die Highschool-Schülerin Risa wird ungewollt Zeuge einer Schlägerei. Während sich die Angreifer verkrümeln, bleibt der Geschädigte im Regen sitzend zurück. Wie heute in der Gesellschaft üblich, laufen alle an diesem Jugendlichen vorbei. Warum helfen? Risa ist da ganz anders. Sie denkt gar nicht lange nach und bietet ihre Hilfe an. Das Merkwürdige an dieser Sache: Der Geschädigte will gar keine Hilfe. Trotzdem überreicht sie ihm einen Regenschirm und erklärt, wo das nächste Krankenhaus ist.

Risa ist eine Musterschülerin. Wenn sie etwas nicht weiß, büffelt sie. So gut sie auch in der Schule sein mag, im normalen Leben kommt sie kaum klar. Und damit sie nichts vergisst, nimmt sie sich die Zeit, um alles akribisch vorzubereiten. D. h., sie hat für alle Eventualitäten das Richtige dabei. Und wenn ihre Schultasche dann schätzungsweise 1 t wiegt, ist dir das egal. Vorbereitung ist alles.

Eines Tages sitzt Risa vor der Schule auf der Treppe und zweifelt. Dreimal dürft ihr raten, wer da auftaucht. Ganz genau, der Geschädigte von neulich. Er stellt sich als Zen vor und übergibt ihr einen Gutschein. Dieser Gutschein enthält das Versprechen, für sich da zu sein, wenn sie mal in der Klemme steckt. Auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt glaubt, dass sie ihn nie gebrauchen wird, wird sie doch eines Besseren belehrt.

Tja, das ist der Beginn einer Romanze, die gar nicht so geplant war. Auch wenn Zen an ihr Interesse zeigt und sie ihn auch spannend findet, will sie doch eigentlich lieber ihr Leben weiterleben. Und außerdem ist er ein Rowdy. Warum sollte sie sich mit so einem Typen abgeben? Vielleicht, weil er sie um Hilfe bietet?

Einschätzung:

Diese Manga-Serie erzählt auf unterhaltsame Weise, wie wir uns aktuell durch unsere Gesellschaft bewegen. Denn genauso wie es hier dargestellt wird, erleben wir es jeden Tag. Wir schauen uns Menschen an und bilden uns unser Urteil. Wir gehen davon aus, dass ein Blick genügt, um unser Gegenüber einzuschätzen. Ist das wirklich so einfach? Ich denke nein. Ja, wir verfügen alle über einen gesunden Menschenverstand. Ja, oftmals bewahrheitet sich der erste Eindruck. Und dennoch bin ich der Meinung, dass sich manchmal ein zweiter oder dritter Blick lohnt, wie in dieser Serie dargestellt. Denn nicht alle Menschen, die etwas Böse schauen, sind es auch. Das bringe ich aktuell meinem Sohn bei, der davon ausgeht, dass jeder Mensch, der böse schaut, auch böse ist. Manche Menschen sind nicht böse, sie sind verbittert oder nachdenklich. Leider hat das unsere Gesellschaft vergessen. Hier zählt nur noch der Ellenbogen.

Diese Geschichte spricht das Thema Jugend an und wie wir sie heute sehen. Durch meine Arbeit im Pflegeheim weiß ich, dass die Senioren überhaupt nicht mehr verstehen, warum die Jugend so ist, wie sie ist. Wenn ich ganz ehrlich bin, geht es mir manchmal genauso. Doch dann versuche ich, mich zu reflektieren und frage mich, wie es mir gehen würde in der heutigen Gesellschaft? Genau das tut Risa. Sie bildet sich am Anfang ein Urteil und stellt dann im Laufe der Geschichte fest, dass Zen ganz anders gestrickt ist, als sie eigentlich dachte. Das ist auch der Grund, warum sie sich für ihn interessiert.

Yin und Yang gehören in dieser Welt zusammen. Ohne diese beiden Pole ist eine Existenz überhaupt nicht möglich. Wenn eine der beiden überwiegt, wankt die Welt, wie wir aktuell durch die Medien nachverfolgen können. Aber das ist ein anderes Thema.

Fazit:

Die Manga-Serie »Definitely Love« von »TOKYOPOP« gefällt. Sie erzählt von einer Liebesgeschichte, die dem Zufall geschuldet ist. Ihr dürft also gespannt sein.

Hier geht es zur »Leseprobe von: Definitely Love«!

Quelle »TOKYOPOP«

Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.