Knights of Sidonia Bd. 5 bis 7 » Review

Tanikaze läuft mit einer Frau lächelnd die Treppe hoch
Die Manga-Serie „Knights of Sidonia“ ist erzähltechnisch als auch künstlerisch ein Meisterwerk.

Es gibt nur wenig Serien, die ich gerne weiterlesen möchte. Nicht weil sie schlecht sind oder mich nicht interessieren, sondern weil es einfach zufiel gute Serien gibt. Eine diese Manga-Serien ist „Knights of Sidonia“ von „Manga Cult“. Erzählt wird vom Überlebenskampf der letzten Menschen, die auf einem Raumschiff leben und seit mehreren Jahrhunderten gegen einen tödlichen Feind erbittert kämpfen. Ob sich ihre Situation in Bd. 5 bis 7 gebessert hat, dazu jetzt mehr.


Worum es in Knights of Sidonia Bd. 5 bis 7 im Detail geht:


Das Leben ist hart, daran hat sich nichts geändert. Nach wie vor führen die letzten Menschen einen Krieg, den sie kaum gewinnen können. Denn der Feind scheint übermächtig. Egal, wie erfindungsreich sie auch sind, was auch immer sie für neue Technik aus dem Hut zaubern, ihr Feind hat jedes Mal die passende Antwort. So kann das doch nicht weitergehen.


Der Überlebenskampf ist zeitweise unerträglich. Ständig tauchen neue Probleme auf. So schlägt unter anderem der Bau eines zweiten Hybriden, ähnlich dem ersten Hybriden Tsumugi, fehl. Ja, der Versuch der Aktivierung geht dermaßen schief, dass sogar die Sidonia ernsthaft beschädigt wird. Mehr durch einen Zufall und unter großer Kraftanstrengung kann das allerschlimmste verhindert werden.


Nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe. Das trifft definitiv auf die Besatzung der Sidonia zu. So entdecken sie zum Beispiel auf Planet 7 die künstliche Lebensform Teruru Ichigaya. Sie wurde einst von einem Mann erschaffen, der in einem vorherigen Teil mit anderen Pazifisten die Sidonia verlassen hat. Sie wollten einfach nur in Frieden leben. Leider hatten die Gauna etwas dagegen. Teruru scheint die einzige Überlebende. Ein Rettungsteam soll sie daher aus dieser misslichen Lage befreien. Die Sache hat nur einen Haken und der ist Tanikaze.


Wo wir schon bei Tanikaze sind, der kann sich vor Verehrerinnen nicht retten. Die einen hassen ihn, weil er jedes Mal tollpatschig in die Fotosynthese hereinplatzt. Blaue Augen, gebrochene Nase oder andere demolierte Körperteile sind die Konsequenz. Es gibt aber auch Frauen, die gerne mit ihm zusammenleben möchten. Tanikaze hat hingegen nur Augen für den Hybriden Tsumugi, was für Überraschung sorgt. Ihre aufkeimende Liebe steht allerdings unter keinem guten Stern.


Wie bereits erwähnt, war der zweite Hybrid eine Katastrophe. Es lag nicht an den Fähigkeiten der Ingenieure, sondern an der Tatsache, dass sich der Geist vom tot geglaubten Wissenschaftler Ochiai in dem Bewusstsein des Hybriden befindet. Dies wusste aber keiner, bis zu dem Zeitpunkt, als sie mit der Demontage beginnen wollten und sich der Hybriden eigenständig befreite. Das ist aber noch nicht alles. Ochiai hat es nach wie vor auf die Sidonia abgesehen. Er setzt alles daran, selbige zu schwächen oder gar zu vernichten. So mischt er sich zum Leidwesen aller in die Entscheidungsschlacht zwischen der Sidonia und einem gewaltigen Mutterschiff ein.


Einschätzung:


Die Manga-Serie „Knights of Sidonia“ ist erzähltechnisch als auch künstlerisch ein Meisterwerk. Die Komplexität der Geschichte lässt sich kaum in Worte fassen. Wenn ich Vergleiche nennen sollte, dann würde ich die Science-Fiction-Serie „Babylon 5“ in den Ring werfen. Mittlerweile bin ich bis Bd. sieben vorgedrungen und habe das Gefühl, nur die Hälfte zu wissen. Ständig tun sich neue Handlungsstränge auf, während die bereits existierenden gekonnt weitergeführt werden. Wer hier beim Lesen nicht aufpasst, hat schnell den Überblick verloren. Diese Serie richtet sich somit klar an anspruchsvolle Leser. Als Lektüre für nebenbei ist diese Action geladene Serie eher ungeeignet.


Der Zeichenstil ist außergewöhnlich. Obwohl es viele Panels gibt, die nicht sehr detailliert ausgearbeitet sind, wirken sie dennoch komplex und (!) detailreich. Als Beispiel sei hier das Innenleben der Sidonia genannt. Es gibt so viele Bilder, die einfach nur die Umgebung darstellen und mehrere Seiten einnehmen. Diese Bilder wurden in der Perspektive so geschickt ausgearbeitet, dass man als Betrachter oftmals das Gefühl hat, gar nicht alles erfassen zu können. Das Raumschiff wirkt einfach riesig. Sehr beeindrucken.


Was mir ebenfalls gefällt, das ist die Anzahl komplexer Charaktere. Beim Lesen kam schon des Öfteren der Gedanke auf, wer das denn wieder ist. Und als wäre das noch nicht genug, sind diese Charaktere auch noch alle miteinander verknüpft. Ich frage mich ernsthaft, wie es dem Mangaka Tsutomu Nihei gelungen ist, den Überblick zu behalten. Wahnsinn …


Zum Schluss ein großes Lob an Tsutomu Nihei, dafür, dass er sich die Zeit genommen hat, ein echtes Ende zu erzählen und zu zeichnen. Dass sich Autoren oder Regisseure dafür Zeit nehmen, kommt selten vor. Oftmals ist das Happy End da und das war es auch schon. Nicht so bei Tsutomu Nihei, er hat 22 zusätzlich Seiten ausgearbeitet, welche diese außergewöhnliche Manga-Serie wunderbar abschließen. Zu diesen 22 Seiten gibt es noch einmal 21 Seiten, die den Kampf mit Ochiai vor einhundert Jahren zeigen.


Fazit:


Die Manga-Serie „Knights of Sidonia“ verlangt dem Leser einiges ab. Die Komplexität der Geschichte ist außergewöhnlich und wird fabelhaft vom Zeichenstil getragen. Es ist nicht möglich, sie nur zu lesen. Man ist gezwungen, sich alles visuell anzusehen. Als Belohnung erhält man eine Geschichte, die einem regelrecht fesselt. Es ist schwer, den Manga auch mal zu Seite zulegen. Wirklich schade, dass mit Bd. 7 die Serie ihr Ende findet.


Das Gleiche gilt auch für gleichnamige Anime-Serie, die nun schrittweise im deutschsprachigen Raum bei „Crunchyroll“ erscheint.


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Quelle: YouTube


Eines noch zum Schluss: Ich möchte jeden Interessenten empfehlen, erst die Manga-Serie zu lesen und dann in die Anime-Serie hineinzuschauen.


Pflichtprogramm für eingefleischte Science-Fiction Fans.


Hier geht es zur »Leseprobe von: Knights of Sidonia«!


Quelle: »Manga Cult« (Cross Cult)


Produktdetails
Titel Knights of Sidonia
Genres Science Fiction
Autor/Zeichner (m/w/d) Tsutomu Nihei
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 16 Jahren
Seitenanzahl 374 /386 / 364
Serie Knights of Sidonia
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-96433-365-0 / 978-3-96433-366-7 / 978-3-96433-367-4
Verlag Manga Cult (Cross Cult)
Kaufmöglichkeiten Amazon / Thalia / Manga Cult (Cross Cult)


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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