Jovantore » Review

junge Frau mit langen Haaren in ein Tuch geholt und ängstlich
Das Erstlingswerk Daniel Eichinger weiß mehr als nur zu überzeugen.

Habt ihr euch auch schon gefragt, wie lange ein Künstler an einer Panelseite zeichnet, wenn sie so detailreich ist, wie bei „Jovantore“ von „EGMONT“? Wenn euch diese Frage interessiert und ihr Bock auf eine Geschichte habt, die von „HP Lovekraft“ hätte sein können, dann solltet ihr unbedingt in dieses detailverliebte Werk schauen.


Worum es in „Jovantore“ geht:


Es gibt eine verheißungsvolle Stadt mit dem Namen Jovantore. Sie scheint uralt und unendlich groß zu sein. Sie besteht aus vielen Häusern und diversen Etagen. Genau genommen wirkt sie wie eine Stadt, die in den Himmel gewachsen ist. Gelegentlich kommt es vor, dass aufgrund des Alters oder Meteoriteneinschlägen Gebäude zerstört werden. In dieser grauenhaften Stadt lebt die junge Rita.


Rita umgibt ein Geheimnis: Es gibt immer wieder Momente, da hört sie ein lautes Ticken, nur weiß sie nicht, wo es herkommt. Dieses Geräusch ist so laut, sodass sie oftmals zusammenbricht. Stellt euch das so vor, ähnlich einem Tinnitus. Kein Arzt, noch Medikamente jeglicher Art können ihr helfen. Vielleicht hilft es ja, wenn die Gedanken von Rita gelöscht werden? Gesagt, getan, doch die Prozedur schlägt fehl. Genau in dem Moment, an dem Rita in der Maschine steckt, trifft ein Trümmerteil das Gebäude und sie wird nach draußen geschleudert.


Einige wichtige Geschehnisse später.


Rita ist gezwungen, in einen Fahrstuhl zu flüchten. Dieser bringt sie nach ganz unten, wohin auch immer das sein mag. Auf der anderen Ebene angekommen, trifft sich auf eine seltsame Frau, die einer Hexe ähnelt. Diese fragt etwas, greift dann plötzlich Ritas Hand und nimmt sie mit zu ihrem Stand. Dort sagt sie, dass sie genau weiß, was mit ihr los ist, und drückt ihr daraufhin eine alte Taschenuhr aus der Alten Welt in die Hand. Diese Taschenuhr löst etwas aus.


Kurze Zeit später erwacht Rita an einem fremden Ort, an einer eisernen Kette gefesselt. Menschen oder sagen wir mal mehr Monster wollen sie opfern. Zum Glück wird sie von Hatori gerettet. Er schnappt sie sich einfach und bringt sie in Sicherheit.


Und wie geht es nun weiter? Was hat das eigentlich mit dem gefallenen Engel auf sich? Und an was für einem schrecklichen Ort ist Rita nur gelandet?


Einschätzung:


Graphic Novels sind etwas Feines, leben Sie gerne von ihren detailreichen Zeichnungen. Was den Detailreichtum angeht, da zähle ich dieses Werk zu den besten, die ich bis jetzt gesehen habe. Die Zeichnungen sind so detailreich, dass es unmöglich ist, sie innerhalb von ein paar Sekunden zu erfassen. Wenn man überhaupt alles erfassen möchte, dann benötigt man wahrscheinlich Stunden. Diese Zeitangabe deckt sich mit den zusätzlichen Informationen seitens des Künstlers. Er hat nämlich gesagt, dass er für manche Panels oder Seiten Tage benötigte. Als ich dieses las, fragte ich mich, wie oft er sich wohl verzeichnet hat? Die Zeichnungen sehen einfach zu perfekt aus, als dass ich mir vorstellen kann, sie wurden alle beim ersten Mal fehlerfrei umgesetzt.


Im Buch steht, dass beim Zeichnen immer wieder Musik von HP Lovecraft gehört wurde. Jedenfalls hat ihn diese Musik inspiriert, was man ganz klar sehen kann. Ich hatte das Gefühl, ich betrachte Manga-Adaptionen zu HP Lovecraft, von „Gau Tanabe“.


Was für die Zeichnungen gilt, gilt auch für die Geschichte. Sie ähnelt in der Erzählweise auch sehr HP Lovecraft. Bevor sich hier nun der Gedanke einschleicht, dass es sich bei diesem Werk um einen Klon oder eine Interpretation handelt, dem ist nicht so. Diese Geschichte steht für sich allein und hat überhaupt nichts mit anderen Werken zu tun.


Und wie ist die Geschichte jetzt? Gruselig! Horror vom Feinsten. Ich konnte dieses Buch nicht zur Seite legen, da ich unbedingt wissen wollte, wie diese Geschichte endet. Eigentlich schade, dass es nur einen einzigen Band gibt.


Fazit:


Das Erstlingswerk Daniel Eichinger weiß mehr als nur zu überzeugen. Die Geschichte ist super erzählt, und der Zeichenstil ist fantastisch. Ich habe selten so detailreiche Zeichnungen gesehen. Bei diesem Werk handelt es sich nicht um ein einfach dahin gewürfeltes Projekt, sondern um die Umsetzung eines Traums, was man auf jeder Seite erkennen kann.


Liebhaber der Manga-Adaptionen von Gau Tanabe und Fans von H.P. Lovecraft, sollten unbedingt in dieses Werk in hineinlesen.


Hier geht es zur »Leseprobe von: Jovantore«!


Quelle »EGMONT«


Produktdetails
Titel Jovantore
Genres Horror
Autor/Zeichner (m/w/d) Daniel Eichinger
Einband Taschenbuch
Altersempfehlung ab 18 Jahren
Seitenanzahl 336 Seiten
Serie Einzelband
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-7555-0245-6
Verlag EGMONT
Kaufmöglichkeiten Amazon / Thalia / EGMONT Manga


Wir möchten uns auf diesem Wege herzlich beim Verlag/Publisher für das Rezensionsexemplar und Bildmaterial bedanken.

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